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Die Gewinner stehen vorläufig fest
Schon Ende November hatte die AOK die Bieter über ihre Entscheidungen zu 44 Wirkstoffen vorab informiert. Am 5. Dezember verschickte sie Vorabinformationen über weitere 19 Wirkstoffe an 52 Unternehmen und Bietergemeinschaften. Bis zum Ende der Angebotsfrist waren laut AOK 70 Angebote bei der Kasse eingegangen. Christopher Hermann, Vorstandsvize der AOK Baden-Württemberg und Verhandlungsführer der AOK-Gemeinschaft für die Rabattverträge, erläuterte, dass der Versand in Etappen dem Umstand geschuldet sei, dass von einigen wenigen Firmen Unterlagen nachgefordert werden mussten. Lediglich bei einem verbleibenden Wirkstoff warte die AOK nun noch den Ausgang eines aktuellen Patentrechtsstreits unter pharmazeutischen Unternehmen ab. Hier ist laut Hermann aber noch im Dezember mit einer Entscheidung zu rechnen. Im Idealfall könnte die AOK 14 Tage nach Versand der Vorabinformationen die Zuschläge erteilen. Allerdings laufen derzeit noch Nachprüfungsverfahren vor Vergabekammern. "So lange sind uns hier leider die Hände gebunden", sagt Hermann.
Stada freut sich
Zu Anfragen, wer die Zuschläge erhalten soll, will die AOK bisher keine Stellung nehmen. "Allein aus wettbewerblichen Gründen können und wollen wir hierzu auch nichts sagen. Objektivität und die Wahrung von Betriebs- und Geschäftsgeheimnissen waren für uns das oberste Gebot und sind es auch weiterhin", so Hermann. Einige Hersteller vermeldeten jedoch bereits Erfolge bzw. Misserfolge bei der Ausschreibung. So gab Stada am 5. Dezember bekannt, der Konzern habe "nach Auffassung des Vorstands ein starkes Ergebnis erreicht". Sofern sich die angekündigte Entscheidung der AOK im weiteren Vergabeverfahren als rechtssicher erweisen sollte, könne die Unternehmensgruppe mit insgesamt 40 neuen Rabattverträgen für elf Wirkstoffe rechnen. Dabei entfielen 16 Rabattverträge auf das Vertriebslabel Aliud Pharma und 24 auf Stadapharm. Für einen Wirkstoff lagen am 5. Dezember noch keine Informationen vor. Allerdings rechnet der Konzernvorstand damit, dass gegen die vorgesehenen Zuschläge rechtliche Bedenken geltend gemacht werden. Auch Stada selbst behielt sich vor, gegen die Zuschläge vorzugehen. Im Zuge des Ausschreibungsverfahrens seien zahlreiche Verfahrensmängel gegenüber der AOK gerügt worden, die aus Stada-Sicht nur teilweise behoben wurden.
Ein weiterer Gewinner ist der mittelständische Generikavertrieb KSK. Firmenchef Peter Krcmar bestätigte gegenüber dem Online-Portal apotheke adhoc, beim umsatzstarken Wirkstoff Omeprazol in allen fünf Losgebieten gewonnen zu haben. Mit einer Vorlaufzeit von acht Wochen zwischen Zuschlagserteilung und Vertragsbeginn sieht der mittelständische Hersteller auch seine Lieferfähigkeit gesichert. Leer ausgegangen ist dagegen der derzeit ohnehin angeschlagene Generikahersteller Ratiopharm. Allerdings wiegelt das Unternehmen ab: Die Ausschreibung werde lediglich Einfluss auf rund zwei Prozent des Gesamtumsatzes der Ratiopharm-Gruppe haben (siehe auch AZ Nr. 50/2008, S. 8).
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