Herstellung von Arzneiformen

Das neue Kurzlehrbuch der Arzneiformenlehre stellt die im Grundstudium geforderten, wesentlichen Inhalte der Arzneimittelherstellung im Apothekenmaßstab dar. Dabei macht es mit nur 220 Seiten seiner Zusatzbezeichnung "kompakt" alle Ehre. Das sehr handliche Werk ist schon alleine dadurch wertvoll, dass Pharmaziestudenten bislang vergeblich nach einem solchen Buch suchen mussten.

Mit entsprechenden Erwartungen bin ich an dieses Werk herangetreten und kann vorab sagen: Sehr gelungen! Bereits der erste Eindruck offenbart ein ansprechendes und vor allem übersichtliches, graphisches Layout. Das Buch ist klar und sachlogisch strukturiert und jedes Kapitel trägt plakative Überschriften, die Interesse zum Weiterlesen wecken. Die Texte sind flüssig geschrieben und beinhalten neben dem reinen Faktenwissen interessante und zum Teil amüsante Hintergrundinformationen. Lernen soll ja schließlich auch Freude bereiten.

Besonders erwähnenswert sind die wertvollen Randbemerkungen sowie die übersichtlich gestalteten Tabellen und Abbildungen. Grau hinterlegte Merkfelder bringen am Ende der jeweiligen Kapitel das Wesentliche nochmals auf den Punkt. Die Hauptkapitel des Buches lauten: "Grundbegriffe der Arzneiformenlehre", "Methoden der pharmazeutischen Technologie", "Spezielle Arzneiformen (disperse, feste, halbfeste und rektale Arzneiformen)", "Pflanzliche Präparate" und "Homöopathische Arzneiformen". Die Autoren orientieren sich dabei inhaltlich an der Approbationsordnung und dem auf dieser Basis vom IMPP erstellten Gegenstandskatalog. Außerdem wurde bei der Darstellung der Themen sehr auf Kompatibilität mit den bisher im 1. Staatsexamen gestellten MC-Fragen geachtet, die am Ende eines jeweiligen Kapitels gelistet sind. Der Autor Uwe Weide-nauer konnte dabei offensichtlich seine langjährige Dozenten-Erfahrung im Rahmen der Dr. Ravati Seminare zur Examensvorbereitung sinnvoll einfließen lassen.

Verbesserungspotenzial für die nächste Auflage ist natürlich dennoch vorhanden. So sind manche Themen, wie die Messung der Oberflächenspannung oder Viskosität, für ein Kompaktbuch etwas lang geraten. Für die nächste Auflage wünsche ich mir noch mehr tabellarische Übersichten, insbesondere zu Rezepturen und Hilfsstoffen. Hier muss man sich die Informationen doch zuweilen aus verschiedenen Stellen des Werkes zusammensuchen. Auch kleine stilistische Elemente, wie übersichtlichere Zeilen- und Seitenumbrüche sowie eine Aufteilung des Großkapitels "Spezielle Arzneiformen" in mehrere Kapitel, würden die Übersichtlichkeit in Zukunft noch weiter perfektionieren.

Dennoch ist die Neuerscheinung insgesamt ein absolut empfehlenswerter Einstieg in die Welt der Arzneiformenlehre und eine echte Hilfe für die Examensvorbereitung und das Lernen für die Prüfungen des Pharmaziestudiums. Sogar in der Berufspraxis bietet sich das Werk an, um mit wenig Zeitaufwand das fachliche Wissen für die Bewertung von Rezepturen zu schärfen und sinnvoll zu ergänzen.