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- DAZ 37/2008
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Schwerpunkt Zahngesundheit
Auf Zucker muss man nicht ganz verzichten
Karies bildet sich stets nur auf Basis einer mangelnden Zahnpflege. Werden die Zähne nicht regelmäßig gereinigt, bildet sich auf ihrer Oberfläche ein Belag (Plaque). In ihm sind Bakterien enthalten, die bei Zufuhr von Zucker Säuren produzieren, die Mineralstoffe aus dem Zahnschmelz herauslösen. Geschieht diese Demineralisierung über einen längeren Zeitraum hinweg, hat der Zahnschmelz den ihn angreifenden Säuren nichts mehr entgegenzusetzen und es entsteht Karies.
Zucker und säurehaltige Nahrung: Ja, wenn …
Grundsätzlich sind aufgrund der Formel Plaque + Zucker + Zeit = Karies alle zuckerhaltigen Lebensmittel kariesfördernd – also auch solche, die komplexe Kohlenhydrate enthalten. Daneben wirken sich auch säurehaltige Lebensmittel wie Früchte, Säfte oder Joghurt schädigend auf den Zahnschmelz aus. Auf all diese Lebensmittel zugunsten der Zähne zu verzichten, ist schlicht unmöglich und auch nicht in jedem Fall sinnvoll. So enthalten z. B. Früchte ja nicht nur Zucker und Säuren, sondern auch lebensnotwendige Vitamine und Mineralstoffe. Wie sieht dann aber eine zahngesunde Ernährung aus? Sie sollte zunächst einmal ausgewogen und abwechslungsreich sein, reich an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Obst und Gemüse stehen damit ganz oben auf dem Speisezettel – trotz der enthaltenen Säuren. Positiv für die Zähne sind Speisen, die lange gekaut werden müssen (z. B. Vollkornprodukte), da dies die Speichelproduktion anregt. Der leicht basische Speichel verdünnt vorhandene Säuren im Mund und nimmt ihnen somit einen Teil ihrer Aggressivität. Darüber hinaus lässt sich durch Einhaltung einiger Ernährungsregeln der schädliche Einfluss von Zucker und Säuren auf die Zähne minimieren.
Tipps für die zahngesunde Ernährung
- Die größte Gefahr für die Zähne geht nach Ansicht von Zahnmedizinern nicht von der Menge der zugeführten zahnschädigenden Substanzen aus, sondern von der Einwirkungsdauer auf die Zähne. Das bedeutet, dass es zahnschonender ist, eine Tafel Schokolade am Stück zu essen als häppchenweise über den Tag verteilt. Am besten ist es, Süßigkeiten direkt im Anschluss an die Hauptmahlzeiten zu verzehren und anschließend die Zähne zu putzen.
- Vorsichtig sollte man mit versteckten Zuckern sein. Sie finden sich teilweise in großen Mengen in verarbeiteten Lebensmitteln – auch in solchen, die nicht explizit süß schmecken und bei denen man Zucker daher nicht vermuten würde. So können z. B. Ketchup und Senf einen hohen Zuckeranteil haben. Besonders kritisch sind sogenannte Kinderlebensmittel, die fast alle einen überhöhten Zuckeranteil aufweisen, um sie für die Zielgruppe attraktiv zu machen. Darüber hinaus ist bei Lightprodukten Vorsicht angesagt, da bei ihnen Fett teilweise durch Zucker ersetzt wird.
- Eine hohe Kariogenität besitzt Honig. Er besteht ausschließlich aus Monosacchariden und haftet zudem aufgrund seiner klebrigen Konsistenz stark an den Zähnen. Weiterhin wird Lebensmitteln mit einem hohen Stärkeanteil Kariogenität zugesprochen. Hierzu zählen z. B. Gebäck und Knabbereien wie Kartoffelchips.
- Bei zucker- und/oder säurehaltigen Lebensmitteln spielt die "Darreichungsform" für die Zahngesundheit eine Rolle. So ist der Verzehr von Obst für die Zähne besser verträglich als das Trinken von Obstsaft. Bei Getränken ist generell zuckerfreien Produkten der Vorzug zu geben.
- Nach dem Verzehr von säurehaltigen Lebensmitteln sollte man etwa eine halbe Stunde warten, bevor man die Zähne putzt. Dadurch vermeidet man, dass eventuell durch Säuren angelöster Zahnschmelz weggebürstet wird. Innerhalb der Wartezeit kann sich der Schmelz durch die Einwirkung des Speichels wieder regenerieren. Fördern kann man die Regeneration durch Spülen des Mundraums mit klarem Wasser oder durch das Kauen von zuckerfreiem Kaugummi.
- Zum Süßen von Getränken oder zum Backen sind zahnfreundliche Zuckeraustauschstoffe wie Sorbit eine gute Alternative zum Zucker.
- Wer nach zahnschonenden Süßigkeiten sucht, sollte auf das Zahnmännchen achten. Es kennzeichnet Lebensmittel, die nachweislich keine Karies und auch keine Zahnerosion verursachen.
Quelle
aid-Heft "Biss für Biss – Gesunde Zähne"
ral
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