DAZ aktuell

Hennig neuer ADKA-Präsident

LÜBECK (ks). Die Mitgliederversammlung des Bundesverbands Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA) e.V. hat am 31. Mai turnusgemäß einen neuen Präsidenten gewählt. Holger Hennig wird der ADKA für die nächsten zwei Jahre als Präsident vorstehen. Der 45-Jährige ist Direktor der Apotheke im Klinikum Stuttgart und amtierte zuvor bereits als 1. ADKA-Vizepräsident. Die Mitgliederversammlung fand anlässlich des 33. Jahreskongresses der ADKA vom 29. bis 31. Mai in Lübeck statt, dessen zentrales Thema die Verantwortung der Krankenhausapotheke für die sektorübergreifende Arzneimittelversorgung war.

Hennigs Vorgänger, Michael Lueb vom Evangelischen Krankhaus Bielefeld, wird zukünftig als 2. Vizepräsident im ADKA-Präsidium vertreten sein. Neu in das Präsidium gewählt wurden als 1. Vizepräsidentin Sabine Steinbach vom Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen in Trier und als Schriftführer Dr. Martin Hug vom Universitätsklinikum Freiburg. Pamela Reissner vom Klinikum Kassel wurde als Schatzmeisterin wiedergewählt. Aus dem Präsidium ausgeschieden sind Dr. Torsten Hoppe-Tichy und Dr. Steffen Amann.

Bessere Unterstützung für Ärzte

Hennig kündigte in einer ersten Stellungnahme an, sich zukünftig intensiv dem Thema Benchmarking zuwenden zu wollen: "Wir haben auf unserer Mitgliederversammlung wichtige Beschlüsse zur Position der Krankenhausapotheke im Versorgungsprozess gefasst. In diesem Zusammenhang sind valide Zahlen zu Leistungen, Kosten und Nutzen der Krankenhausapotheken von besonderer Bedeutung, wozu wir in Kürze eine wissenschaftliche Studie auflegen werden". Außerdem, so Hennig, soll in nächster Zeit verstärkt geprüft werden, wie die Krankenhausapotheker die Ärzte in ihrer Arbeit noch besser unterstützen können. Ziel sei, gemeinsame Konzepte für eine weitere Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit zu erarbeiten.

Natürliche Kooperationspartner

Lueb hatte bereits bei der Eröffnung des Kongresses darauf hingewiesen, dass bislang nur zwei Drittel der 2100 bundesdeutschen Krankenhäuser durch Krankenhausapotheken pharmazeutisch versorgt würden. Dies sei in doppelter Hinsicht bedenklich: Zum einen stünde es nach wie vor um die Arzneimitteltherapiesicherheit in Deutschland nicht zum Besten, zum andern verberge sich gerade an den Übergängen zwischen den Versorgungsbereichen ein enormes Potenzial für ein therapeutisch optimales und damit wirtschaftliches Arzneimittelregime. Lueb kritisierte die politischen Entscheidungsträger, die nicht bereit seien, eine optimierte Patientenversorgung gesetzlich zu flankieren, sondern "die ungesteuerten Kräfte des Marktes walten" ließen. Auch bei den Krankenhaus-Geschäftsführern habe sich "noch nicht flächendeckend die Erkenntnis durchgesetzt, dass insbesondere die Vermeidung von unerwünschten Arzneimittelereignissen zu einer erheblichen Kostenreduktion führt, die eventuelle zusätzliche Personalkosten mehrfach kompensiert," so der ADKA-Vizepräsident. Aus Sicht der ADKA muss daher die Qualität der Versorgung – auch und gerade über die Sektorengrenzen hinweg – im Zentrum stehen und nicht der möglichst billige Einkauf von Arzneimitteln im jeweils eigenen Versorgungsbereich. Zugleich wies Lueb darauf hin, dass die stärkere Einbindung der Apotheker auch die Ärzte spürbar entlasten könne. Dies sei gerade in Zeiten wachsender Mediziner-Knappheit von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Lueb abschließend: "Wir sehen uns hier als die natürlichen Kooperationspartner der Ärzte, und wir sind sicher, dass die stärkere Integration krankenhauspharmazeutischer Fachkompetenz in allen Bereichen der Versorgungskette nur positive Effekte haben kann."

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