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Katastrophenhilfe für Myanmar

(hba). Die Nachrichten aus Myanmar (Birma) werden von Tag zu Tag schlimmer. Seit der Zyklon Nagris mit mehr als 200 Stundenkilometern über das asiatische Land hinwegraste, haben rund 120.000 Menschen ihr Leben und mehr als eine halbe Million ihr Obdach verloren. Das Hilfswerk der Bayerischen Apotheker versucht mit Arzneimittelspenden die Not zu lindern.
Schier hoffungslos Die Lage der Überlebenden des Zyklon "Nagris" ist verzweifelt.
Foto: Hilfswerk der bayerischen Apotheker

Die Militärregierung ist unerbittlich: Trotz der humanitären Katastrophe lässt sie nahezu keine ausländischen Beobachter und Hilfsorganisationen ins Land und steuert die Berichterstattung weitgehend selbst. Genaue Zahlen aus der Krisenregion kennt daher niemand. Ausländische Helfer stehen an den Grenzen zu Myanmar und warten auf Einreisegenehmigungen. Mit jedem Tag ohne technische, medizinische und menschliche Hilfe wächst die Seuchengefahr. So sollen bereits viele Kinder an Durchfallerkrankungen leiden und Malaria breitet sich rasant aus. Auch die Gefahr von Cholera und Typhus droht.

Bereits wenige Tage nach dem Zyklon machte sich ein Ärzteteam der Hilfsorganisation Humedica aus Kaufbeuren auf den Weg nach Bangkok in Thailand. Im Gepäck: ein Medikit vom Hilfswerk der Bayerischen Apotheker. Mit dieser Ausrüstung können die Ärzte 3000 Menschen in Notsituationen vier Wochen lang medizinisch-pharmazeutisch versorgen. Noch fehlen die offiziellen Einreisevisa für die drei Ärzte, doch sie haben bereits Möglichkeiten gefunden, den Menschen in Birma im kleinen Stil zu helfen. Ein zweites Ärzteteam ist mit weiteren Medikamenten auf dem Weg direkt nach Myanmar, um die Lage vor Ort zu sondieren.

Zwei Emergency Health Kits nach WHO-Standard stehen derzeit abrufbereit bei der Hilfsorganisation action medeor, mit der das Hilfswerk eng zusammenarbeitet. Jedes dieser Kits reicht für die dreimonatige Versorgung von 10.000 notleidenden Menschen. Der Vorsitzende des Hilfswerks, Gerhard Reichert, warnt jedoch vor übereilten Aktionen. "Wir müssen erst sicherstellen, dass unsere Hilfsgüter wirklich bei den betroffenen Menschen ankommen und nicht den Militärs in die Hände fallen." Sobald die Transport- und Einfuhrwege geklärt sind, werden die Pakete auf den Weg gebracht. Die Kits enthalten unter anderem Antibiotika, Analgetika, Desinfizientien, orales Rehydratationssalz (ORS), Anästhetika und Verbandmaterial.

"Ebenso dringlich wie Medikamente sind Wasserentkeimungstabletten", ergänzt der Hilfswerk-Geschäftsführer Dr. Gerhard Gensthaler. Nach dem verheerenden Zyklon, der im Herbst 2007 Bangladesh verwüstete, habe sich gezeigt, wie essenziell sauberes Trinkwasser in Krisenregionen ist: Damals konnten viele Kinder vor schweren Magen-Darm-Infektionen bewahrt werden. Mit der von den bayerischen Apothekern jetzt für Myanmar bereitgestellten Menge an Wasserentkeimungstabletten können die Menschen vor Ort eine halbe Million Liter Trinkwasser zubereiten.

Spendenaufruf

Das Hilfswerk der Bayerischen Apotheker e. V. bittet dringend um Spenden
Kt.-Nr. 4 793 765
BLZ 700 906 06
Deutsche Apotheker- und Ärztebank e.G. München

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