Prisma

Schwachstelle Leber

Genetische Veränderungen sind als Ursache für die Eisenspeicherkrankheit schon länger bekannt, allerdings wurde der Defekt bisher in den Zellen des Dünndarms vermutet. Heidelberger Forscher entdeckten nun jedoch die Leber als Schwachstelle.

Die Eisenspeicherkrankheit (Hämochromatose) gehört zu den häufigsten erblichen Stoffwechselerkrankungen in Nordeuropa. In ihrem Verlauf wird vom Dünndarm zu viel Eisen aus der Nahrung aufgenommen. Lange Zeit vermuteten Forscher den Erbgutfehler in Zellen des Dünndarms, da hier das Eisen resorbiert wird. Die Studie von Medizinern aus Heidelberg mit genetisch veränderten Mäusen brachte ein anderes Ergebnis: nur Tiere, denen ein kritisches Gen in den Leberzellen fehlte, zeigten die typischen Krankheits-Symptome. Durch die Erbgutveränderung wird die Produktion des Hormons Hepcidin gedrosselt, das im Darm die Eisenaufnahmen hemmt. Somit sammelt sich ein Überschuss des Spurenelementes im Blut an. Die Wissenschaftler hoffen mit dieser Erkenntnis auf neue Therapieansätze.


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Quelle: Pressemitteilung des Universitätsklinikums Heidelberg, Nr. 25/Februar 2008

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