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KKH: Gesundheitsfonds zunächst virtuell testen
Der Verwaltungsrat der KKH kritisiert in einer Resolution vom 7. März, dass die finanziellen und organisationsstrukturellen Auswirkungen der mit dem Gesundheitsfonds gekoppelten Reformen derzeit nicht einmal ansatzweise bekannt seien. "Ein solcher Systemwechsel mit unkalkulierbaren Folgen birgt große Gefahren für die Zukunft der gesetzlichen Kassen", erklärte KKH-Chef Ingo Kailuweit. So seien die zeitgleich geplante Einführung des neuen Morbiditätsausgleiches und die Neugestaltung der Ärztehonorierung bereits jeweils für sich grundlegende Reformvorhaben, die einer sorgfältigen Vorbereitung bedürften. Hinzu kämen als Voraussetzung für den Fonds die notwendige Entschuldung aller Kassen bis Ende 2008 und die Verwirklichung der Insolvenzfähigkeit der gesamten GKV. Wer trotz der bislang nicht vollendeten Vorarbeiten auf der Einführung des Fonds im kommenden Jahr bestehe, leiste "der Gefahr Vorschub, dass sich die Auswirkungen der einzelnen Reformkomponenten verstärken und in ihrer Summe systemgefährdend wirken können", heißt es in der Resolution.
Erst Transparenz schaffen
Aus Sicht der KKH sollte die Bundesregierung die Einführung des Fonds zumindest auf das Jahr 2011 verschieben. Die Jahre ab 2009 sollten intensiv genutzt werden, um Transparenz über die Auswirkungen des Gesundheitsfonds zu schaffen. So könnte ab 2009 ein virtueller Fonds an den Start gehen, der Gewissheit über die finanziellen Folgen für alle Beteiligten ermöglichen würde. Er könnte parallel neben das laufende System geschaltet werden und so gefahrlos simulieren, welche Verteilungswirkungen der Fonds mit sich bringt und wie er sich auf das Gesamtsystem auswirken würde.
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