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DocMorris: Teuer und mäßiger Service
Weiterhin im Test waren die Drogeriemarkt-Kooperationen von dm/Europa Apotheek (Gesamtnote 2,8) und Schlecker/Vitalsana (3,3). Bewertet wurden Preis, Service, Lieferung, Beratung und – bei den Versandapotheken – der Internetauftritt. Dabei trug der Preis 30 Prozent zur Gesamtnote bei, die übrigen Kategorien jeweils 20 Prozent. Bestellt hatten die Tester der FAS jeweils eine 40-er Packung ACC akut 600, Paracetamol (30 Stück) und ein Nasivin-Spray.
Bei Disapo waren die drei Artikel für 17,04 Euro – inklusive Versandkosten – zu erhalten, das war im Vergleich das günstigste Angebot. DocMorris bekam in der Kategorie Preis hingegen eine glatte 6. Obwohl die Internetapotheke damit wirbt, dass bei vielen rezeptfreien Arzneimitteln bis zu 40 Prozent gegenüber der unverbindlichen Preisempfehlung gespart werden könnten, mussten die FAS-Tester dort 22,83 Euro für ihre Bestellung zahlen – mehr als in jeder der getesteten Vor-Ort-Apotheken, wo zwischen 20,78 und 22,15 Euro verlangt wurden. Lediglich ein "ausreichend" bekam DocMorris für den Service (Versandkosten, Rabatte bei Rezepten, Erreichbarkeit), die Beratung und die Website. Mit einer 2 wurde nur die rasche Lieferung in zwei Werktagen bewertet; die gleiche Note bekamen in dieser Kategorie Disapo und Sanicare, die mit Drogeriemärkten verbundenen Arzneimittelversender mussten sich mit einer 4 zufrieden geben. Hier holte sich naheliegender Weise die Apotheke vor Ort als einzige ein "sehr gut". Auch bei der Beratung attestierten die Tester den Apotheken um die Ecke ein "gut" – da konnte lediglich Sanicare mithalten.
ABDA: Test spricht für die Apotheke vor Ort
"Der Test zeigt, dass die wohnortnahen Apotheken absolut konkurrenzfähig sind", kommentierte ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf den Vergleich. "Wenn Versandapotheken nur mit Billigpreisen werben, unterschlagen sie wichtige Kategorien wie Beratung, Lieferung und Service. Arzneimittel sind erklärungsbedürftig, so dass Patienten und Apotheker über Risiken und Nebenwirkungen immer von Angesicht zu Angesicht sprechen sollten." Zudem zeige die Analyse, dass Versandhändler nicht zwingend günstiger seien als die Apotheke vor Ort.
Noch immer keine 100 DocMorris-Markenpartner
Auch an anderen Stellen läuft es bei DocMorris offenbar nicht ganz so rund, wie es sich die Chefetage erträumt hatte. Das zweite Standbein des Unternehmens, die DocMorris-Markenpartner-Apotheken, wächst langsamer als geplant. Noch immer fehlen eine gute Hand voll Apotheken, um die für das Jahresende 2007 anvisierte 100er-Marke zu knacken. DocMorris-Vorstand Thomas Schiffer spricht dennoch von einer positiven Bilanz für das erste Jahr der Markenpartnerschaft: Sie sei Deutschlands erfolgreichstes Apothekenkonzept, mit dem DocMorris für "gesunden Wettbewerb im Apothekenmarkt" sorge.
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