Arzneimittel und Therapie

Sodbrennen Natriumalginat verhindert Rückfluss von MageninhaltSaures Aufstoßen und Brennen im Hals – das sind die typischen Symptome der gastroösophagealen Refluxkrankheit. Wenn der Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre nicht optimal funktioniert und saurer Mageninhalt zurückfließt, können Refluxsuppressiva wie Natriumalginat helfen. Sie bilden eine physikalische Barriere gegen den aggressiven Mageninhalt.

Millionen Menschen haben regelmäßig mit Sodbrennen und Störungen im Verdauungssystem zu tun. Zu den häufigsten Erkrankungen zählt die Refluxkrankheit, dessen Leitsymptom das Sodbrennen ist: Fließt der saure Mageninhalt zurück in die Speiseröhre, kann er dort starke brennende Schmerzen auslösen. Der Ösophagus ist ein dünnwandiger Schlauch, der vom Rachen in den Magen führt. Die Hauptaufgabe der Speiseröhre ist der Transport von Nahrung und Flüssigkeiten vom Mund in den Magen. Sowohl der Beginn der Speiseröhre im Rachen als auch das Ende vor dem Magen werden von einem ringförmigen Schließmuskel begrenzt. Sobald sich die Nahrung dem Ende der Speiseröhre nähert, öffnet sich der untere Ösophagus-Sphinkter. Dadurch wird normalerweise auch verhindert, dass der Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfließen kann. Funktioniert dieser Mechanismus nicht mehr richtig, kann der saure Speisebrei aus dem Magen in die Speiseröhre zurückfliessen und dort die ungeschützte und empfindliche Schleimhaut reizen. Die Folge: ein brennender Schmerz hinter dem Brustbein, Sodbrennen. Manchmal können diese Beschwerden auch in den Nacken, den Rachen und sogar das Gesicht ausstrahlen. Wenn Sodbrennen immer wieder auftritt, kann eine Entzündung der Speiseröhre die Folge sein. Im schlimmsten Fall kann sich daraus ein Speiseröhrentumor entwickeln.

Die beste und erste Therapieoption, um Sodbrennen zu vermeiden, ist eine Umstellung der Lebensgewohnheiten:

  • fettige und üppige Mahlzeiten vermeiden;
  • auf stark gewürzte Speisen und zitrushaltige Fruchtsäfte verzichten;
  • mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt essen;
  • langsam essen und die Nahrung gründlich kauen;
  • auf Rauchen und übermäßigen Alkoholkonsum verzichten.

Wenn das Sodbrennen vor allem nachts auftritt, so sollte der Oberkörper zum Beispiel durch ein zusätzliches Kissen hoch gelagert werden. Gelegentliches Sodbrennen ist normalerweise unbedenklich. Falls durch eine Änderung der Lebensgewohnheiten jedoch keine Besserung erreicht wird, ist eine medikamentöse Behandlung im Rahmen der Selbstmedikation angeraten. So kann eine Neutralisierung des Magensaftes mit Antazida die Beschwerden lindern. Auch kann versucht werden, den Rückfluß des Mageninhalts physikalisch zu verhindern. Angewendet werden kann ein verzweigtkettiges saures Polysaccharid, das aus Braunalgen gewonnene Natriumalginat (Gaviscon® Advance). Die in Dosierbeuteln zur Verfügung stehende Suspension mit Pfefferminzaroma beruhigt schon beim Schlucken die gereizte Speiseröhre und bildet im Magen mit der Säure einen AlginsäureGelschaum mit nahezu neutralem pH-Wert. Dieser Schaum schwimmt auf dem Mageninhalt auf und verhindert so als physikalische Barriere wirksam den gastroösophagealen Reflux. Weiterer Vorteil: das Natriumalginat wird nicht in den Blutkreislauf aufgenommen und verursacht daher keine unerwünschten Wirkungen im Stoffwechsel. Es kann uneingeschränkt während der gesamten Schwangerschaft und Stillzeit eingenommen werden. Falls nach sieben Tagen keine Besserung eingetreten ist, sollte jedoch eine ärztliche Abklärung erfolgen. Gaviscon® Advance Pfefferminz darf wegen des Gehaltes an Pfefferminzaroma nicht bei Säuglingen und Kindern bis zu zwei Jahren und nicht bei Patienten mit Asthma bronchiale angewendet werden.

Quelle

Prof. Dr. Joachim Erckenbrecht, Düsseldorf; Dr. Susanne Engel-Hömke, Hamburg: Sodbrennen - mehr als eine Befindlichkeitsstörung. 31. August 2007, veranstaltet von der Reckitt Benckiser Deutschland GmbH, Mannheim.ck

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