- DAZ.online
- DAZ / AZ
- DAZ 15/2007
- Raucherentwöhnung
Prisma
Raucherentwöhnung
Dem Verlangen davonlaufen
Auf der Oberfläche von Erythrozyten finden sich die sogenannten A- und B-Antigene. Sie geben nicht nur den Blutgruppen ihre Namen, sondern sind auch für Transfusionen ausschlaggebend. Wird einem Menschen Blut einer "falschen" Blutgruppe gespendet, kann dies zu lebensbedrohlichen Reaktionen führen. Nur Spender der Blutgruppe 0, die also weder A- noch B-Antigene besitzen, können als universelle Spender eingesetzt werden. Künftig könnte dies allerdings für jeden Spender zutreffen. Ein Team um Henrik Clausen hat in Bakterien Enzyme entdeckt, mit deren Hilfe die A- und B-Antigene aus Blutproben effektiv entfernt werden können. Unklar ist noch, ob das derart entstehende Blut der Gruppe 0 für Transfusionen ausreichend sicher ist. Dies soll in nun anstehenden Tests untersucht werden. ral
Quelle: Clausen, H. et al.: Nature Biotechnol., Online-Vorabpublikation. DOI: 10.1038/nbt1298Die Mitochondrien sind für die unterschiedliche Neigung zum Fettansatz verantwortlich, sagt ein Team des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung Potsdam und der Universität Jena. Mitochondrien steuern die Bereitstellung von kurzfristig verfügbarer Energie. Hierzu wandeln sie Kohlenhydrate und Fette so um, dass sie von den Zellen energetisch verwendet werden können. Wie die Forscher im Tierversuch nun zeigten, führt bereits eine leichte Unterfunktion der Mitochondrien zu einer deutlich erhöhten Neigung zum Dickwerden. "Es ist bekannt", so Professor Michael Ristow, "dass die Mitochondrien im Alter inaktiver werden. Das könnte erklären, warum wir mit den Jahren dicker werden, obwohl wir sogar weniger essen, als wir es als Jugendliche getan haben." Die Abnahme der Mitochondrienaktivität sei vor allem durch Ausdauersport aufzuhalten; entsprechende Wirkstoffe seien noch in der Entwicklung. ral
Quelle: Ristow, M. et al.: Proc. Natl. Acad. Sci. USA, Online-Vorabpublikation, DOI: 10.1073/pnas.0611631104Etwa vier bis sechs Mal pro Nacht durchläuft ein Mensch die verschiedenen Schlafstadien. Während in der REM-Phase das Gehirn sehr aktiv ist und lebhaft träumt, wird in der Tiefschlafphase das Herz-Kreislaufsystem auf ein Minimum zurückgefahren, Zellgewebe und Gehirn regenerieren und Erinnerungen werden gefestigt. In ihrer Studie ließen Forscher 18 Probanden an einem Memory-Spiel teilnehmen und "bedufteten" sie gleichzeitig mit Rosenaroma. Nachts präsentierten sie einem Teil der Gruppe den gleichen Geruch und testeten am nächsten Morgen die Gedächtnisleistung der Spieler. Ergebnis: Jene, die den Rosenduft auch im Schlaf gerochen hatten, konnten sich besser an die Memory-Kartenpaare erinnern. Dazu musste das Aroma jedoch während der Tiefschlafphasen wahrgenommen werden, wie ein weiteres Experiment zeigte. Rochen die Probanden den Rosenduft ausschließlich im REM-Stadium, hatten sie keinen Vorteil davon. war
Quelle: Rasch, B. et al.: Science 315 (5817), 1426-1429 (2007).Das System sendet über eine leistungsstarke weiße LED Licht durch das Gewebe. Das zurückgestrahlte Licht gelangt über eine Signalfaser mit einem Durchmesser von einem fünftel Millimeter zu einem Mikrospektrometer, wo es in seine Spektralanteile zerlegt wird. Je nach Grad der Sauerstoffsättigung des Blutes wird das Licht mehr oder weniger stark absorbiert, ein Teil der eingestrahlten Farben fehlt hinterher. Das Prinzip, mit dem das System arbeitet, ist nicht neu. Ganz ähnlich funktioniert das derzeit bereits von Ärzten angewandte Verfahren – die Pulsoximetrie. Mit einem Clip werden Körperteile durchleuchtet. Mittels der charakteristischen Schwächung der Lichtstärke kann die Zusammensetzung des Blutes bestimmt werden. Das Verfahren hat jedoch den Nachteil, dass nur Körperteile für die Untersuchung in Frage kommen, die auch zuverlässig durchleuchtet werden können, wie Ohrläppchen, Finger oder Lippe. Bei vielen Patienten muss deshalb nach wie vor zur Bestimmung des Sauerstoffgehaltes Blut abgenommen werden. Zudem versagt die Pulsoximetrie oft bei unter Schock stehenden oder unterkühlten Patienten. Das neue Blutanalysesystem bietet den Vorteil, dass es überall am Körper anwendbar ist. Außerdem ist es erschütterungsunempfindlich und batteriebetrieben mobil einsetzbar. In die Tiefen des Muskels oder Gewebes kann das neue Gerät zwar auch nicht eindringen, "aber was in den oberen Gewebeschichten passiert, spiegelt vermutlich wider, was tiefer passiert", erläutert Dipl.-Ing. Oliver Buse vom Institut für Mess- und Regelungstechnik der Leibnitz Universität Hannover. Somit könnte Ärzten bei der Behandlung von Patienten mit arteriellen Verschlusskrankheiten ein zusätzliches Diagnosesystem zur Verfügung stehen. ral
Quelle: Pressemitteilung der Leibnitz Universität Hannover vom 27.2.2007.Genau erklären können die Wissenschaftler der Universität Exeter zwar nicht, warum körperliche Bewegung sich offensichtlich positiv auf den Prozess der Raucherentwöhnung auswirkt. Mit ihrer Analyse von vierzehn Studien zwischen 1983 und 2006 wurde jedoch deutlich, dass bereits kleine Spaziergänge oder fünf Minuten sportliche Betätigung die Lust auf Zigaretten mindern können.
Mit dem Verzicht auf Nicotin treten häufig körperliche Entzugssymptome auf wie Nervosität, psychische Veränderungen, Konzentrations- oder Schlafstörungen, die in der Regel nach drei bis vier Wochen verschwinden. Länger hält sich allerdings die psychische Abhängigkeit. Hier müssen Gewohnheiten überwunden werden, mit dem Rauchen bestimmte Situationen zu würdigen oder Stress zu begegnen. Das Risiko für den Exraucher, wieder rückfällig zu werden, ist bei seelischem Entzug besonders hoch. Den Untersuchungen zufolge kamen Raucher, die sich mit Spaziergängen oder Radfahrten ablenkten, bis zu viermal länger ohne Zigarette aus als ihre unbeweglichen Mitstreiter aus einer Vergleichsgruppe. Auch die Entzugserscheinungen ließen mit Beginn der körperlichen Betätigung nach und blieben weit über das Training hinaus auf niedrigerem Level. Vermutlich wirken leichte Fitnessübungen auf den Körper ähnlich anregend und entspannend wie der Effekt von Tabak, erklären die Forscher. war
Quelle: Taylor, A. et al.: Addiction, Bd. 102 (4), 534-543 (2007).
0 Kommentare
Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.