Immunologie

Tab. 1: Immunstimulierende Biologicals
Wirkstoff
Arzneimittel
Indikation
Interferon
alfa-2a
Roferon A®
  • Haarzell-Leukämie.
  • Progressives, asymptomatisches Kaposi-Sarkom bei AIDS-Patienten, die eine CD4-Zellzahl >250/mm3 aufweisen.
  • Philadelphia-Chromosom-positive chronisch-myeloische Leukämie (CML) in der chronischen Phase.
  • Kutanes T-Zell-Lymphom.
  • Chronische, histologisch nachgewiesene Hepatitis B u. C (in Kombination mit Ribavirin) bei erwachsenen Patienten.
  • Follikuläres Non-Hodgkin-Lymphom.
  • Fortgeschrittenes Nierenzell-Karzinom.
  • Malignes Melanom des AJCC-Stadiums II bei Patienten, die nach der Tumorresektion krankheitsfrei sind.
Interferon
alfa-2b
Intron A®
  • Zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit chronischer Hepatitis B, die im Serum Marker für eine Hepatitis-B-Virus-Replikation (HBV-DNA und HBsAG), erhöhte ALT (GPT)-Werte und eine histologisch nachgewiesene aktive Leberentzündung und/oder Fibrose aufweisen.
  • Zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit chronischer Hepatitis C, die erhöhte Transaminase-Werte ohne Leberdekompensation aufweisen und die Serum-HCV-RNA-positiv oder anti-HCV-positiv sind.
  • Zur Behandlung von Patienten mit Haarzell-Leukämie.
  • Zur Behandlung erwachsener Patienten mit Philadelphia-Chromosom- oder bcr/abl-Translokations-positiver, chronischer myeloischer Leukämie.
  • Zur Erhaltungstherapie bei Patienten mit multiplem myeloischen Myelom, die nach einer initialen Induktions-Chemotherapie eine objektive Remission erreichten (mehr als 50 %ige Reduktion des Myelomproteins).
  • Zur Therapie follikulärer Lymphome mit großer Tumormasse zusätzlich zu einer geeigneten Kombinationstherapie zur Induktion wie CHOP-ähnliche Behandlungsschemata.
  • Zur Behandlung von Karzinoiden mit Lymphknoten- oder Lebermetastasen und "Karzinoidsyndrom".
  • Als adjuvante Therapie bei Melanom-Patienten, die nach einem chirurgischen Eingriff tumorfrei sind, die aber in hohem Maße rezidivgefährdet sind, z. B. Patienten mit primärem oder rezidivierendem Befall der Lymphknoten.
Peginterferon
alfa-2a
Pegasys®
  • Zur Behandlung erwachsener Patienten mit histologisch nachgewiesener Hepatitis C, die erhöhte Transaminase-Werte aufweisen und deren Serum HCV-RNA-positiv ist. Der Wirkstoff sollte in Kombination mit Ribavirin angewendet werden.
Peginterferon
alfa-2b
PegIntron®
Zur Behandlung erwachsener Patienten mit histologisch nachgewiesener Hepatitis C, die erhöhte Transaminase-Werte ohne Leberkompensation aufweisen und deren Serum-HCV-RNA-positiv oder anti-HCV-positiv ist. Der Wirkstoff sollte in Kombination mit Ribavirin angewendet werden.
Interferon
gamma-1b
Imukin®
Als Zusatztherapie zur Verringerung der Häufigkeit schwerwiegender Infektionen bei Patienten mit chronischer Granulomatose (CGD).
Filgrastim,
r-metHuG-CSF
Neupogen®
  • Zur Verkürzung der Dauer von Neutropenien sowie zur Verminderung der Häufigkeit neutropenischen Fiebers bei Patienten, die wegen einer malignen Erkrankung (außer chronisch myeloischer Leukämie und myelodysplastischem Syndrom) mit üblicher zytotoxischer Chemotherapie behandelt werden.
  • Zur Verkürzung der Dauer von Neutropenien bei Patienten, die eine myeloablative Behandlung mit anschließender Knochenmarktransplantation erhalten, bei denen ein erhöhtes Risiko einer verlängerten schweren Neutropenie besteht.
  • Zur Mobilisierung peripherer Blutstammzellen.
    Als Langzeittherapie zur Behandlung von Patienten (Kinder und Erwachsene) mit schwerer kongenitaler, zyklischer oder idiopathischer Neutropenie mit einer Gesamtanzahl an neutrophilen Granulozyten von ≤ 0,5 x 109/l sowie einer Vorgeschichte von schwerwiegenden oder wiederkehrenden Infektionen.
Wirkstoff
Arzneimittel
Indikation
Lenograstim,
rHuG-CSF
Granocyte®
  • Zur Verkürzung der Dauer von Neutropenien bei Patienten mit nicht-myeloischen malignen Erkrankungen, die sich einer myeloablativen Therapie mit anschließender Knochenmarktransplantation unterziehen und ein erhöhtes Risiko andauernder schwerer Neutropenien aufweisen.
  • Zur Verkürzung der Dauer schwerwiegender Neutropenien und Reduktion der sich daraus ergebenen Komplikationen bei Patienten, die sich einer Behandlung mit einem üblichen, zytotoxischen Chemotherapieschema, das mit einer erheblichen Inzidenz an neutropenischem Fieber verknüpft ist, unterziehen.
    Zur Mobilisierung von Blutstammzellen ins periphere Blut.
Pegfilgrastim,
r-metHuG-CSF
Neulasta®
Zur Verkürzung der Dauer von Neutropenien sowie zur Verminderung der Häufigkeit neutropenischen Fiebers bei Patienten, die wegen einer malignen Erkrankung mit zytotoxischer Chemotherapie behandelt werden (mit Ausnahme von chronisch-myeloischer Leukämie und myelodysplastischem Syndrom).
Tasonermin
Beromun®
Bei nichtresezierbaren Weichteilsarkomen der Extremitäten in Kombination mit Melphalan über eine isolierte Extremitäten-Perfusion unter milder Hyperthermie
  • zur Vorbereitung auf eine Entfernung des Tumors, um eine Amputation zu vermeiden bzw. zu verzögern
  • oder zur palliativen Behandlung.
Aldesleukin
Proleukin®
Zur Behandlung des metastasierenden Nierenkarzinoms.
(In den USA wird Proleukin® als Orphan Drug zusätzlich eingesetzt zur Behandlung von T-Zell-Defekten, eines metastasierenden Melanoms, einer akuten myeloischen Leukämie und eines Non-Hodgkin-Lymphoms).
Tab. 2: Einteilung der Antihistaminika
Antihistaminika
der 1. Generation
Antihistaminika
der 2. Generation
(aktiver Metabolit)
Clemastin
Azelastin
(Desmethylazelastin)
Dimetindenmaleat
Cetirizin
Dexchlorpheniramin
Desloratadin
Chlorphenoxamin
Ebastin
(Carebastin)
Bamipin
Fexofenadin
Levocabastin
Loratadin
Mizolastin
Tab. 3: Beispiele für Autoimmunerkrankungen
Autoimmunerkrankungen
Systemische Autoimmunerkrankungen
Erkrankung
Mechanismus
Erkrankung
Mechanismus
Morbus Basedow
(Graves-Erkrankung)
Stimulierender Antikörper gegen den Rezeptor des Thyreoidea-stimulierenden Hormons
Polymyositis
Antikörper gegen
Histidyl-tRNA-Synthetase
Perniziöse Anämie
Antikörper gegen Magenparietalzellen
Lupus erythematodes
Antikörper gegen dsDNA und kleine nukleäre Ribonukleoproteine
Multiple Sklerose
TH 1/Tc , Antikörper gegen Myelinscheide
Rheumatoide Arthritis
Antikörper gegen Cyclisches Citrulliniertes Peptid
Diabetes mellitus Typ I
T-Zellen, Antikörper gegen B-Zellen des Pankreas
Sjögren-Syndrom
Antikörper gegen Ribonukleoprotein
Myasthenia gravis
Blockierende Antikörper gegen Acetylcholinrezeptor
Sklerodermie
Antikörper gegen DNA-Topoisomerase I und Untereinheiten der RNA-Polymerase I
Goodpasture-Syndrom
Antikörper gegen Basalmembran
Morbus Wegener
Antikörper gegen Serinproteinase von Endothelzellen
Tab. 4: Zusammenhang zwischen bestimmten Infektionskrankheiten und Autoimmunerkrankung
Pathogen
Autoimmunerkrankung
Gruppe-A-Streptokokken
Rheumatisches Fieber
Hepatitis-C-Virus
Myasthenia gravis
Epstein-Barr-Virus
Lupus erythematodes
Coxsackie-Virus,
Rubella-Virus
Diabetes mellitus Typ I
Tab. 5: Chemisch-synthetische Immunsuppressiva
Wirkstoff
Indikation
Chloroquin, Hydroxychloroquin
U. a. als "Basistherapeutikum" bei chronischer Polyarthritis und zur Behandlung des Lupus erythematodes
Auranofin
Progredient chronische Polyarthritis
Natriumaurothiomalat
Chronische Polyarthritis (rheumatoide Arthritis), einschl. juveniler Arthritis, Arthritis psoriatica
Sulfasalazin
Colitis ulcerosa, Morbus Crohn, Strahlenkolitis, kollagene Kolitis, aktive chronische Polyarthritis (rheumatoide Arthritis)
Methotrexat
Schwere Formen der chronischen Polyarthritis und Arthritis psoriatica, schwerste Formen der Psoriasis vulgaris
Cyclophosphamid
U. a. bei bedrohlich verlaufenden "Autoimmunkrankheiten", z.B. rheumatoider Arthritis, Arthropathia psoriaca, systemischem Lupus erythematodes, Sklerodermie, systemische Vaskulitiden, bestimmte Formen der Glomerulonephritis, Myasthenia gravis, autoimmunhämolytische Anämie, Kälteagglutinationskrankheit und zur immunsuppressiven Behandlung bei Organtransplantationen.
Azathioprin
  • In Kombination mit anderen Immunsuppressiva zur Vorbeugung der akuten Abstoßungsreaktion nach allogener Transplantation.
  • Schwere rheumatoide Arthritis, schwere oder mittelschwere entzündliche Darmerkrankungen, systemischer Lupus erythematodes, Dermatomyositis, autoimmune chronisch aktive Hepatitis, Polyarthritis nodosa, autoimmune hämolytische Anämie, hervorgerufen durch IgG-Wärmeantikörper, chronisch refraktäre idiopathische thrombozytopenische Purpurea.
  • Bei schubförmiger Multipler Sklerose, wenn eine immunprophylaktische Therapie angezeigt ist.
Leflunomid
Behandlung der aktiven rheumatischen Arthritis und einer aktiven Psoriasis-Arthritis (Arthritis psoriatica).
Tab. 6: Naturstoffe als Immunsuppressiva
Wirkstoff
Indikation
Methylprednisolon, Prednisolon
  • Asthma bronchiale, obstruktive Atemwegserkrankungen
  • interstitielle Lungenerkrankungen
  • schwere Verlaufsformen von Pollinosis und Rhinitis allergica
  • Hauterkrankungen, die auf Grund ihres Schweregrades und/oder des Befalls tiefer gelegener Hautkompartimente nicht mit Corticoidexterna ausreichend behandelt werden können
  • Autoimmunerkrankungen wie Pemphigus, systemischer Lupus erythematodes, Dermatomyositis, Vaskulitiden und Arteriitiden
  • chronische Polyarthritis
  • juvenile Arthritis in hochaktiven Phasen
  • Blutkrankheiten, die nicht auf medikamentösen Schäden beruhen
  • Magen-Darm-Krankheiten wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn.
  • zur Immunsuppression nach Transplantationen
  • als ergänzende Maßnahme bei einer Zytostatika- oder Strahlentherapie
Mycophenolat-mofetil
In Kombination mit Ciclosporin und Corticosteroiden zur Prophylaxe von akuten
Transplantatabstoßungsreaktionen bei Patienten mit allogener Nieren-, Herz- oder Lebertransplantation.
Natrium-Mycophenolat
In Kombination mit Ciclosporin und Corticosteroiden zur Prophylaxe der akuten Transplantatabstoßung nach allogener Nierentransplantation bei erwachsenen Patienten.
Ciclosporin
  • Prophylaxe der Transplantatabstoßung nach allogener Transplantation von Niere, Leber, Herz, Herz-Lunge, Lunge und Pankreas
  • Prophylaxe der Transplantatabstoßung nach Knochenmarktransplantation
  • Schwere endogene Uveitis
  • Schwerste therapieresistente Formen der Psoriasis, insbesondere vom Plaque-Typ
  • Schwere aktive rheumatoide Arthritis
  • Steroidabhängiges und steroidresistentes nephrotisches Syndrom
  • Schwere therapieresistente Formen einer länger bestehenden atopischen Dermatitis
Tacrolimus
In Kombination mit Corticosteroiden zur Prophylaxe der Transplantatabstoßung nach Nieren- und Lebertransplantation und zur Behandlung einer manifesten, steroidresistenten Transplantatabstoßung.
Rapamycin
Prophylaxe der Organabstoßung bei erwachsenen Patienten mit einem geringen bis mittelgradigen immunologischen Risiko, die ein Nierentransplantat erhalten.
Everolimus
Zur Prophylaxe der Transplantatabstoßung nach allogener Nieren- oder Herztransplantation bei erwachsenen Personen mit einem geringen bis mittelgradigen immunologischen Risiko
Basiliximab
Zur Prophylaxe der akuten Transplantatabstoßung nach allogener De-novo-Nierentransplantation bei Erwachsenen und Kindern in Kombination mit einer auf Ciclosporin und Corticosteroiden basierenden Immunsuppression bei Patienten mit weniger als 80% lymphozytotoxischen Antikörpern oder im Rahmen einer immunsuppressiven Dauerbehandlung mittels Tripeltherapie aus Ciclosporin, Corticosteroiden und entweder Azathioprin oder Mycophenolat-mofetil.
Daclizumab
Prophylaxe akuter Abstoßungsreaktionen nach allogener De-novo-Nierentransplantation.
Beta-Interferon
Zur Behandlung einer schubförmigen Multiplen Sklerose (MS) oder einem einmaligen demyelinisierenden Ereignis mit entzündlichem Prozess.
Glatirameracetat
Zur Reduktion der Schubfrequenz bei ambulanten Patienten mit schubförmig remittierender Multipler Sklerose, bei denen mindestens zwei Schübe mit neurologischen Funktionsstörungen während der letzten zwei Jahre aufgetreten sind.

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