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Diabetes-Aktionswoche: Apotheke als idealer Ort für Prävention
Im November 2005 beteiligten sich fast 9000 Apotheken an der vom Deutschen Apothekerverband (DAV) initiierten Aktionswoche. Sie verteilten Aufklärungsbroschüren und berieten insbesondere zum Schwerpunktthema "Der diabetische Fuß und seine Prävention". Fast 600 Apotheken dokumentierten zudem die bei ihnen durchgeführten Blutzuckermessungen. Die Ergebnisse der Messaktion präsentierte Monika Koch vom DAV-Vorstand am 24. Februar in Berlin: Bei 13 Prozent der Apothekenkunden wurden erstmals erhöhte Blutzuckerwerte festgestellt. Bei gut zwei Dritteln lag der gemessene Blutzucker im Grenzbereich, bei einem knappen Drittel lag er über diesem. Allen diesen Personen wurde in der Apotheke dringend ein Arztbesuch angeraten. Dokumentiert wurden auch das Lebensalter, der Body-Mass-Index und der Blutdruck. Es zeigte sich - was keine große Überraschung war -, dass vor allem unter den Älteren hohe Blutzuckerwerte ausgemacht werden konnten. Allerdings wurden auch bei vier Prozent der 20-Jährigen erhöhte Werte festgestellt. Offenkundig wurde auch der Zusammenhang zwischen Übergewicht und Bluthochdruck mit Diabetes: Bei vier von fünf Personen lag mindestens einer der beiden Risikofaktoren zusätzlich zum erhöhten Blutzucker vor.
Apotheke leistet großen Beitrag
"Die Apotheke ist der ideale Ort für die Prävention. Das nutzt dem Einzelnen - und senkt auch die Gesundheitsausgaben der Krankenkassen", erklärte Monika Koch. Gerade Blutzuckermessungen können in Apotheken ohne großen Zeitaufwand durchgeführt werden - und eine Praxisgebühr wird dabei auch nicht fällig. Koch betonte zugleich, dass die Apotheke lediglich die Messwerte liefere - die Diagnose obliege nach wie vor dem Arzt. Doch zur Beratung und Aufklärung können Apotheken viel beitragen. Koch: "Unsere Aufgabe als Apotheker ist es, die Bevölkerung über einen gesünderen Lebensstil zu informieren - unabhängig davon, ob jemand bereits erkrankt oder noch gesund ist."
Schirmherrin Schmidt würdigt Apotheken
Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt hat die Schirmherrschaft für die Aktion übernommen. Eigentlich sollte sie die Ergebnisse in der vergangenen Woche mit vorstellen - doch die Vogelgrippe verschlug sie zu einem Treffen mit ihren EU-Ministerkollegen nach Wien. In einem Grußwort würdigte sie die Initiative der Apotheker: Sie habe gezeigt, dass die Apotheken "nicht nur eine wichtige Rolle in der gesundheitlichen Versorgung haben, sondern darüber hinaus eine wichtige Rolle in der Prävention übernehmen können." Die Aktionswoche zur Diabetesfrüherkennung sei daher "ein Baustein, die deutschen Apotheken auch als Zentren für Prävention zu gestalten".
Aktionswoche wird fortgesetzt
Kooperationspartner der Aktionswoche waren auch im vergangenen Jahr der Deutsche Diabetiker Bund und die Deutsche Diabetes-Stiftung. Seit dem Start der Diabetes-Aktionswoche im November 2003 wurden in deutschen Apotheken über 28.000 Personen auf ihre Blutzuckerwerte getestet. Auch wenn die Zahl der teilnehmenden Apotheken im vergangenen Jahr erneut gestiegen ist - der Rücklauf der Fragebögen war nicht ganz so hoch, wie in den Jahren zuvor. Koch kündigte an, dass auch 2006 eine Aktionswoche stattfinden soll. Dabei werde man auch daran arbeiten, dass der Rücklauf der Dokumentationen wieder größer werde.
Diabetes ist die bedeutendste Volkskrankheit in Deutschland. Dass Apotheken einen wichtigen Beitrag zur Prävention leisten können, zeigt die seit drei Jahren zum Weltdiabetestag durchgeführte Diabetes-Aktionswoche. Die Ergebnisse 2005 präsentierte Monika Koch vom DAV-Vorstand am 24. Februar in Berlin.
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