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Großbritannien: Gefälschtes Lipitor
Die britische Arzneimittel-Zulassungsbehörde (Medicines and Healthcare Products Regulatory Agency – MHRA) gab bekannt, den Rückruf des Medikamentes Lipitor (20 mg Tabletten) mit dem Wirkstoff Atorvastatin veranlasst zu haben, nachdem Fälschungen besagten Arzneimittels in einer als seriös eingestuften Zulieferkette entdeckt wurden. Die Packungen mit je 28 Tabletten und dem Verfallsdatum 05/2007 tragen die Chargen–nummer 067404K3, welche bis zum Dezember des Jahres 2004 noch für rechtmäßig gelieferte Medikamente verwandt worden war. Ein ähnlicher Fall wurde bereits im Juli bekannt, als Packungen des Medikamentes Lipitor (20 mg Tabletten) mit der Chargennummer 004405K1 aufgetaucht waren. Damals wurden zwei Zulieferer ausfindig gemacht und im Rahmen einer groß angelegten Fahndung der Polizei zugeführt.
Die Zulieferer, so wird angenommen, gaben die gefälschte Ware an einen Großhändler weiter, der wiederum Apotheken im Norden Londons belieferte. Nach dem Stand der derzeitigen Ermittlungen soll der Großhändler kein Mitglied der Britischen Vereinigung der Pharmazeutischen Großhändler (British Association of Pharmaceutical Wholesalers) sein. Nach dem neuerlichen Fall könnten bis zu 1500 Packungen des Medikamentes Lipitor in die Zulieferkette gelangt sein. Der Produktionsort der gefälschten Medikamente ist bis dato noch ungeklärt. "Die meisten dieser Fälschungen stammen aus China, Pakistan oder Indien", erklärte Nimo Ahmed, Leiter der Aufklärungsabteilung bei der britischen Arzneimittel-Zulassungsbehörde. "Im Brennpunkt unserer Nachforschungen steht der Großhändler oder Apotheker als der Ausgangspunkt bei der Einführung des Produktes. Irgendwo hat irgendjemand mit einer Lizenz Medikamente von einem nicht zugelassenen Anbieter erworben. Wir verfolgen die Lieferkette zurück bis zu diesem Ursprung, doch das kann mehrere Monate dauern."
Englands Apotheker wurden inzwischen durch die britische Arzneimittel-Zulassungsbehörde aufgerufen, das Unternehmen Pfizer zu kontaktieren, um die Abgabe weiterer verdächtiger Packungen an den Arzneimittelhersteller zu organisieren. Pfizer verlangte indessen eine umfassende Untersuchung der Geschehnisse, gerade in Bezug auf die Schwachstellen in den Lieferketten. Das Unternehmen forderte zudem neue Maßnahmen im Kampf gegen die zunehmende Fälschungskriminalität, darunter das Verbot der Neuverpackung von Medikamenten durch Dritte und die Einführung fälschungssicherer Medikamente.
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