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- DAZ 26/2005
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Prisma
Eine schlimme Kindheit hinterlässt Narben im Gehirn
Zu diesem Ergebnis kam Prof. Dr. Gerd Poeggel, Universität Leipzig, durch Versuche mit Degus, meerschweinchenähnlichen Nagern. Diese Tiere bieten sich für Untersuchungen mit emotionalen Aspekten an, da die Jungen – ähnlich wie beim Menschen – schon mit funktionsfähigen Sinnen auf die Welt kommen, akustisch miteinander reden und sich sowohl Degumutter als auch -vater um den Nachwuchs kümmern. Im Rahmen seiner Studie setzte Poeggel junge Degus emotionalem Stress aus, indem er sie mehrmals täglich von den Eltern trennte. Später wurden diese Tiere verhaltensphysiologisch sowie durch biochemische Laboruntersuchungen und letztendlich mittels mikroskopischer Betrachtung von Hirnschnitten mit Tieren verglichen, die "normal" aufwachsen durften.
Ergebnis: "Wir haben nicht nur andere Verhaltensweisen festgestellt, sondern eindeutige morphologische Veränderungen", so Poeggel. So war bei den Tieren die Dichte an Synapsen im Vergleich zu den nicht-gestressten Kontrolltieren verändert. Da die Synapsen Strukturen für die Weiterleitung und Verarbeitung von Umweltsignalen sind, vermutet Poeggel, dass bei den gestressten Tieren ein Ungleichgewicht zwischen erregenden und dämpfenden Impulsen entstanden ist, woraus vielleicht Lern- und Verhaltensstörungen, bzw. beim Menschen dann sogar psychische Krankheiten resultieren könnten. ral
Quelle: Pressemitteilung der Universität Leipzig, 22. 6. 2005
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