Prisma

Handys wohl nur langfristig schädlich

Stellt die Nutzung von Mobiltelefonen ein Gesundheitsrisiko dar? Um diese Frage zu beantworten, wurden im Rahmen der Interphone Studie seit dem Jahr 1999 in 13 Ländern Daten zum Auftreten des Akustikusneurinoms erhoben.

Die Forscher gehen davon aus, dass dieser seltene Tumor, der genau in dem Bereich auftritt, in dem die Strahlenbelastung beim Telefonieren am größten ist – nämlich zwischen Gehirn und Innenohr – als Indikator für einen möglichen kanzerogenen Effekt der Strahlung dienen kann. Erste, zum Teil etwas unterschiedliche Ergebnisse liegen aus Dänemark und Schweden vor.

Beide Teilstudien kommen zu dem Ergebnis, dass eine Mobiltelefonnutzung zwischen fünf und zehn Jahren nicht zu einem erhöhten Risiko führt. Traten Tumoren auf, waren sie allerdings im Durchschnitt bei den Nutzern von Mobiltelefonen größer. Eine Abschätzung des Langzeitrisikos ist nur bei den schwedischen Daten möglich. Über mehr als zehn Jahre analysiert traten die Neurinome bei Handytelefonierern doppelt so häufig auf wie in der Kontrollgruppe. Allerdings stützt sich letztere Aussage auf relativ geringe Fallzahlen, so dass für eine endgültige Bewertung die Ergebnisse der anderen Teilstudien abgewartet werden sollten. cl

Quelle: Neurology 64, 1189 – 1195 (2005)

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