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- DAZ 48/2004
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Prisma
Schlafmangel macht dick
James Gangwisch, der an der Columbia Universität in New York tätig ist, wertete mit seinem Team die Daten von 18.000 Personen zwischen 32 und 59 Jahren, die am National Health and Nutrition Examination Survey teilgenommen hatten, aus. Es zeigte sich, dass auch nach Berücksichtigung von Faktoren wie Depression, körperliche Aktivität, Alkoholkonsum, Ethnizität, Bildungsgrad, Alter und Geschlecht ein Zusammenhang zwischen Schlaf und Übergewicht bestand: Menschen, die weniger als vier Stunden schliefen, waren mit 73 Prozent am stärksten gefährdet, bei fünf Stunden Schlaf lag das Risiko für Übergewicht noch bei 50 Prozent und jene, die sechs Stunden schliefen, waren 23 Prozent eher übergewichtig, als Menschen mit sieben oder mehr Stunden Schlaf pro Nacht.
Auf den ersten Blick erscheint das Studienresultat, das Gangwisch vor kurzem auf der Jahrestagung der North American Association for the Study of Obesity in Las Vegas vorgestellt hat, widersprüchlich. Im Schlaf ist der Stoffwechsel gedrosselt, es werden weniger Kalorien verbrannt als im Wachzustand. Warum sollte also jemand, der wenig schläft, eher dick werden? Die Antwort auf diese Frage scheint in den Hormonen zu liegen. So haben frühere Studien gezeigt, dass Schlafmangel mit einer Senkung der Werte des Hormons Leptin, das an der Appetitregulation beteiligt ist und dem Gehirn mitteilt, wie viel Energie der Körper zur Verfügung hat, in Zusammenhang steht. Zusätzlich scheinen die Werte des Hormons Grehlin, das ebenfalls den Appetit regelt, bei Menschen mit Schlafmangel anzusteigen. Gangwisch argumentiert, dass die Ursachen für diese Mechanismen aus prähistorischen Zeiten stammen könnten. ral
Quelle: http://web.diabetes.org/naaso-04/ SleepReleasefinal.pdf
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