Prisma

Den genetischen Ursachen von Parkinson auf der Spur

Ein internationales Forscherteam hat ein Gen entdeckt, das im Fall einer Mutation eine erbliche Form der Parkinson-Krankheit auslöst. Obwohl Parkinson in der Mehrzahl der Fälle nicht erblich ist, könnte diese Entdeckung neue Möglichkeiten der Therapie oder Prävention der Erkrankung eröffnen.

Das auf Chromosom 12 gelegene, neu entdeckte Gen enthält den "Bauplan" für das Protein LRRK2 (Leucin Rich Repeat Kinase 2). Erkrankte mit LRRK2-Mutationen weisen alle klinischen Symptome der Parkinson-Krankheit auf, im Gehirn der Mutationsträger zeigen sich jedoch Veränderungen, die bislang verschiedenen Unterformen des Parkinson-Syndroms zugeordnet waren. Das bedeutet, dass die Mutation dieses Gens offenbar verschiedene neurodegenerative Prozesse auslösen kann.

Bisher gingen die Wissenschaftler davon aus, dass unterschiedliche Veränderungen im Gehirn auch unterschiedliche Ursachen haben. Mit der Entdeckung des Gens hat sich nun jedoch gezeigt, dass eine Ursache mehrere Veränderungen im Gehirn auslösen kann. Die Wissenschaftler folgern daraus, dass das Protein eine zentrale Bedeutung bei der Entstehung von diversen neurodegenerativen Erkrankungen haben könnte. ral

Quelle: Pressemitteilung des Universitätsklinikums Tübingen, 17.11.2004

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