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Genetische Marker: Intoleranz gegenüber Antidepressiva

Während viele Menschen gut mit Antidepressiva zurechtkommen, ist ein Teil der Patienten gezwungen, die notwendige Behandlung aufgrund einer Intoleranz abzubrechen. Greer Murphy Jr. bemühte sich mit seinen Kollegen vom Stanford University Medical Center darum, genetische Marker für solch eine Unverträglichkeit zu finden.

Bislang wurden oft genetische Variationen von Enzymen, die für den Abbau des Medikaments zuständig sind – so wie das Cytochrom P450 2D6 (CYP2D6) – dafür verantwortlich gemacht, wenn ein Patient bestimmte Antidepressiva nicht vertrug. Das Forscherteam hingegen betrachtete als mögliche Ursache für die Intoleranz Unterschiede in den Genen, welche die Serotonin (5-HT)-Rezeptoren kodieren. Bei 246 depressiven Patienten ab einem Alter von 65 Jahren wurden daher die unterschiedlichen Genotypen der 5-HT2A-Rezeptoren bestimmt sowie die Genotypen des CYP2D6-Gens charakterisiert. Die Teilnehmer erhielten in einer doppelblinden Studie acht Wochen entweder den selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) Paroxetin oder Mirtazapin, welches den besagten Serotonin-Rezeptor blockiert.

Therapieabbrüche sowie Ausmaß der Nebenwirkungen waren bei den Patienten, die mit Paroxetin behandelt wurden, stark mit einem bestimmten Genotyp des 5-HT2A-Rezeptors verknüpft. Bei dem Teilnehmerkollektiv, das mit Mirtazapin behandelt wurde, konnten aufgrund dieses Genotyps dagegen keine entsprechenden Rückschlüsse gezogen werden. Der CYP2D6-Genotyp ließ dem "American Journal of Psychiatry" zufolge bei keinem der beiden Medikamente eine Prognose über den Therapieverlauf zu. Zukünftig könnten solche pharmakogenetischen Marker dazu beitragen, eine mögliche Intoleranz gegenüber Antidepressiva vorauszusagen. ah

Quelle: American Journal of Psychiatry 160 (10) 1830 – 1835 (2003)

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