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DAZ aktuell
Auch über den Tellerrand schauen (Kurzkommentar)
Es ist vieles auf dem außerordentlichen Apothekertag an einem Tag komprimiert zur Sprache gekommen: Die Belastungen der Apotheken und der ganze Unbill mit den Rabatten, die Befürchtungen vor Stellenplatzabbau und die systemverändernden Pläne von Versandhandel bis hin zur Aufhebung des Mehrbesitzverbots.
Die Belastungen der Apotheken standen im Fokus, was in der Natur der Sache liegt, gekommen waren schließlich ApothekenleiterInnen oder Mitarbeiter, die mit ihren Vertretern von Kammern und Verbänden Position gegenüber den Gesundheitspolitikern bezogen. Das ist legitim und angesichts der Bedrohungen war es auch angebracht. Lenken möchte ich Ihr Augenmerk gleichwohl noch auf den anderen Heilberuf.
Auch im ärztlichen Sektor plant die Bundesgesundheitsministerin große Veränderungen, wo es grob vereinfacht den niedergelassenen Fachärzten an den Kragen gehen soll. So nach dem Motto: Wir haben doch die Allgemeinärzte, von denen wir gerade die Hausärzte noch einmal extra stärken wollen, und auf der anderen Seite unsere Kliniken mit den angestellten Fachärzten. Wozu noch die doppelte Facharztstruktur, fragt Ulla Schmidt.
Das könnten wir als innerärztlichen Streitpunkt abtun, hätte es nicht gleichwohl Auswirkungen auf die Arzneimittelversorgung. Wer würde – die Ausdünnung der fachärztlichen Versorgung im ambulanten Bereich vorausgesetzt – dann die Verschreibung der Medikamente vornehmen, wenn Hausärzte die Patienten etwa zum Facharzt in die Klinik überweisen? Und – noch interessanter – nach welcher Preisregelung? Ich kann mir gut vorstellen, dass hier die Krankenhäuser mit ihren Krankenhausapotheken auf der Hut sind, mögliches neues Terrain für sich zu reklamieren. Dazu hörte man offiziell von Gesundheitspolitikern noch gar nichts.
Vieles ist derzeit unklar, aber wir bleiben dran und informieren Sie.
Susanne Imhoff-Hasse
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