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Transparency International: Deutscher Pharmakologe erhält Anti-Korruptionsausze
So kritisierte Schönhöfer beispielsweise, dass niedergelassene Ärzte oder Klinikangestellte dafür honoriert würden, dass sie nicht erforderliche Medikamente verordnen oder in die Arzneimittelliste der Klinik aufnehmen. Auch stellt er Experten als korrupt bloß, die aus Marketing-Gründen wissenschaftliche Daten in Publikationen manipulieren, unterdrücken oder fälschen. Mehrfach wurde der jetzt 67-jährige Schönhöfer deswegen vor Gericht zitiert. Dabei musste er jedoch nie eine Äußerung zurücknehmen ebenso wenig verlor er je einen Fall. Um die Korruption im Gesundheitswesen einzudämmen, fordert er die vollständige Offenlegung der Verbindungen der pharmazeutischen Industrie in diesem Bereich. Die stellvertretende Vorsitzende von TI Deutschland, Anke Martiny: Schönhöfer ist ein herausragendes Beispiel der Mediziner im deutschen Gesundheitssektor und anderswo. Er setzt sich mit besonderer Entschlossenheit für strenge Verhaltenskodices ein, um Korruption und Interessenskonflikte einzudämmen. Die Verleihung der seit 2000 alljährlich verliehenen Auszeichnung findet am 11. Oktober 2002 in Casablanca, Marokko statt. Neben Schönhöfer erhalten zwei weitere Personen den Integrity Award: die slowakische Richterin Jana DubovcovŠ, die einen Korruptionsskandal in ihrem eigenen Gericht aufdeckte, und der brasilianische Geschäftsmann Luis Roberto Mesquita, der trotz Morddrohungen seine Kampagne gegen korrupte Lokalpolitiker durchführte.
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