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Prisma
Stressbewältigung: Von wegen starkes Geschlecht
Knapp 3000 öffentliche Angestellte (796 Männer und 2195 Frauen) nahmen an der Studie teil. Sie füllten alle einen Fragebogen aus, in dem sie darüber Auskunft geben mussten, ob im vergangenen Jahr eines der vier folgenden einschneidenden Lebensereignisse bei ihnen stattgefunden hatte: Tod oder schwere Krankheit eines nahe stehenden Familienmitglieds, Opfer von Gewalttätigkeit, persönliche Konflikte wie etwa eine Scheidung oder ernste finanzielle Probleme. Anhand der Krankmeldungen sowie weiterer Fragebögen in diesem Zeitraum und im folgenden Jahr beurteilten die Studiendurchführenden anschließend Veränderungen im Gesundheitszustand und die Art, wie die Probanden den Stress bewältigt hatten.
Ergebnis: Bei den teilnehmenden Männern lösten Schicksalsschläge und Stress nicht nur psychische Probleme und stärkeren Alkohol- und Zigarettenmissbrauch aus, sondern sie äußerten sich auch vermehrt in Gesundheitsproblemen. Bei Frauen konnten die Wissenschaftler nach Stress dagegen nur eine Zunahme psychischer Probleme und einen erhöhten Zigarettenkonsum feststellen, jedoch keine Verschlechterung des Gesundheitszustandes zumindest meldeten sich die Frauen nicht öfter krank. Woran das liegt, ist Spekulation. Die Studiendurchführenden nehmen an, dass Männer weniger soziale Unterstützung bei einschneidenden Erlebnissen erhalten als Frauen und den Stress daher schlechter verarbeiten können. ral
Quelle: Psychosomatic Medicine 2002, Vol. 64, Nr. 5, S. 817-825
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