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Arzneimittel und Therapie
Leukotrien-Antagonisten: FDA hat Montelukast 4 mg für 2- bis 5-Jährige zugelas
Montelukast reduziert die klinisch relevanten Asthmasymptome signifikant. Darüber hinaus kann möglicherweise die Dosis inhalativer Corticoide deutlich gesenkt werden. In den Therapieempfehlungen der Fachgesellschaften stehen inhalative Corticosteroide heute im Vordergrund der antiinflammatorischen Behandlung, und dies zunehmend auch bei Kindern.
Inhalative Corticosteroide können mit einem Spacer bei Kindern ab etwa 4 Jahren eingesetzt werden. Allerdings werden seit einiger Zeit mögliche Auswirkungen auf das Längenwachstum bei Kindern diskutiert. Studienergebnissen zufolge betrug der Wachstumsunterschied von Kindern, die ausschließlich mit Beta-Sympathomimetika behandelt wurden, und jenen, die inhalative Corticosteroide erhielten, pro Jahr 1 cm (6 cm gegenüber 5 cm).
Leukotriene sind als potente Mediatoren für die Bronchokonstriktion und Inflammation der Atemwege seit einigen Jahren bekannt. Daher ist es folgerichtig, an dieser Stelle der Pathogenese therapeutisch anzusetzen. Die Wirksamkeit und Verträglichkeit des Leukotrien-Rezeptorantagonisten Montelukast konnte in zahlreichen Studien mit Erwachsenen und Jugendlichen sowie Kindern ab 6 Jahren belegt werden.
Unter der Therapie mit Montelukast verbessern sich Lungenfunktion und klinische Symptomatik. Asthmaexazerbationen werden weniger, die Lebensqualität steigt. Auch die Effektorzellen für Entzündung und Chronizität, die eosinophilen Granulozyten, werden unter Montelukast reduziert. Dass diese Therapieziele jetzt auch für Kinder im Alter zwischen 2 und 5 Jahren erreicht werden können, zeigen Ergebnisse von Studien, die mit der kürzlich durch die FDA zugelassenen 4-mg-Kautablette Singulair durchgeführt worden sind.
Sicherheit und Verträglichkeit waren mit Plazebo vergleichbar
In diese multinationale plazebokontrollierte Doppelblindstudie wurden 689 Kinder mit Asthma bronchiale im Alter zwischen 2 und 5 Jahren aufgenommen. 461 Kinder erhielten für die Dauer von 12 Wochen Singulair als 4-mg-Kautablette und 228 Plazebo einmal täglich vor dem Schlafengehen. 27 Prozent der Kinder erhielten als Begleitmedikation inhalative Corticosteroide und 13 Prozent Cromoglicin-Säure. Die Studie wurde im Rahmen der Prüfung von Wirksamkeit und Verträglichkeit von Montelukast 4 mg für diese Altersgruppe durchgeführt. Die Rate unerwünschter Wirkungen, die während der Therapie mit Singulair 4 mg auftrat, war mit Plazebo vergleichbar.
Unter Montelukast konnten "Controller" reduziert werden
Für die mit Montelukast behandelten Kinder zeigte sich für alle Studienendpunkte eine signifikante Verbesserung. Unter der Therapie mit Montelukast mussten orale Corticosteroide im Vergleich zu Plazebo signifikant seltener eingesetzt werden. Die Zahl von Exazerbationen, die den Einsatz oraler Steroide notwendig machten, war ebenfalls deutlich geringer als unter Plazebo. Nur 19 Prozent der mit Montelukast behandelten Kinder benötigten orale Corticosteroide, während dies in der Plazebogruppe 28 Prozent der Kinder waren.
Bronchoprotektion unter Montelukast auch im Vorschulalter?
In einer plazebokontrollierten doppelblinden Crossover-Studie zur bronchoprotektiven Wirkung von Montelukast bei 3- bis 5-jährigen Kindern, die inzwischen publiziert wurde, wurden 13 Kinder zwischen 3 und 5 Jahren, bei denen sich im Screening Asthmasymptome (Bronchokonstriktion) auf eine Kaltluftprovokation gezeigt hatten, aufgenommen. Als Messparameter diente der Atemwegswiderstand vor und nach der Therapie. Acht Kinder benötigten eine Basistherapie mit inhalativen Corticosteroiden.
Die Kinder erhielten an zwei Tagen jeweils 5 mg Montelukast als Kautablette. Am dritten Tag wurde erneut eine Kaltluftprovokation durchgeführt und der Atemwegswiderstand nach vier Minuten gemessen. Dabei konnte belegt werden, dass der Atemwegswiderstand bei den mit Montelukast therapierten Kindern - unabhängig von der Corticosteroideinnahme - lediglich um 17% zunahm, in der Plazebogruppe hingegen um 46%. Das lässt darauf schließen, dass Montelukast die durch Kaltluft ausgelöste Bronchokonstriktion signifikant reduziert und die Kinder vor einer Erhöhung des Atemwegswiderstandes schützt.
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