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Robert-Koch-Stiftung: Preise für Arbeit an Virulenzfaktoren und Infektionsabw
Falkow habe wie kein anderer das Konzept der Virulenzfaktoren geprägt. Er habe damit, sagte Fischer, ein wesentliches Prinzip zur Erkennung vielversprechender Angriffspunkte für die Bekämpfung von Infektionskrankheiten entdeckt. Falkow (66), der am Department of Microbiology and Immunology der Stanford University wirkt, hat erstmals ein bakterielles Gen in Zellkultur gezüchtet und kloniert, das beim Menschen Krankheitserscheinungen auslöst. Er und seine Arbeitsgruppe haben am Beispiel von Salmonellen und Helicobacter pylori diejenigen Proteine identifiziert, die ausschlaggebend für die krankheitserregenden Eigenschaften dieser Bakterien sind, teilte die Stiftung mit. In den letzten Jahren habe sich Falkow auch der Analyse der zellulären Reaktionen des Körpers gegen eindringende Bakterien gewidmet und wichtige Beiträge zum Verständnis der biologischen Entwicklung von Krankheitserregern geleistet. Er habe entscheidenden Anteil an der Durchsetzung des Konzepts der Virulenzfaktoren, die den Grad der Aggressivität eines Erregers im Körper bestimmen.
Baggiolini (65), Direktor des Theodor Kocher Instituts der Universität Bern, gilt als Pionier in der Erforschung von Chemokinen. Er und seine Arbeitsgruppe entdeckten das Interleukin 8 (IL-8), ein Kommunikationsprotein für neutrophile Granulozyten. Baggiolini entdeckte weitere ähnlich wirkende Chemokine und einige Rezeptoren. Die Arbeiten der Preisträger bildeten die Grundlage für die Entwicklung neuer Therapiemöglichkeiten gegen Infektionskrankheiten.
Der jährlich verliehene Robert-Koch-Preis zählt zu den hochrangigen wissenschaftlichen Auszeichnungen in Deutschland. Die Robert-Koch-Stiftung hat nach eigenen Angaben die Förderung der Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Infektionskrankheiten und anderer Krankheiten zum Ziel. Auszeichnung für Deutschen Einer der Postdoktorandenpreise ging an einen Deutschen. Der Arzt Dr. Steffen Stenger vom Institut für Klinische Mikrobiologie und Immunologie der Universität Erlangen-Nürnberg wurde mit dem Preis für Immunologie für Arbeiten über ein neues antimykobakterielles Abwehrprinzip auf der Grundlage von CD8-positiven T-Lymphozyten und Granulysin ausgezeichnet.
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