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Neue Zahlen zum dritten Quartal 2024
DocMorris trennt sich vom Standort Halle
Das E-Rezept macht sich bei DocMorris mit steigenden Umsätzen bemerkbar – wenn auch nicht mehr ganz so dynamisch. Zum Jahresende will sich das Unternehmen von seinem Logistikstandort in Halle (Saale) trennen.
Das anziehende Geschäft mit dem elektronischen Rezept in Deutschland hat DocMorris im dritten Quartal geholfen. Allerdings nahm die Umsatzdynamik ab. Der Umsatz stieg laut einer Mitteilung vom Dienstag im Jahresvergleich um 3,8 Prozent auf 265,7 Millionen Schweizer Franken. Im ersten Halbjahr hatte das Umsatzwachstum noch bei 5,7 Prozent gelegen.
Nach neun Monaten steht damit ein Umsatz von 795,8 Millionen Franken zu Buche (+5,1 Prozent). Die Erwartungen der Analysten wurden damit leicht übertroffen. Gewinnzahlen präsentiert der Versender nach neun Monaten noch nicht.
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Die deutschen E-Rezept-Umsätze stiegen im dritten Quartal um 11 Prozent auf 48,1 Millionen Franken. Sie machen damit aber noch immer einen relativ kleinen Teil des Gesamtumsatzes in Deutschland aus. Dieser lag bei 250,3 Millionen Franken. Im deutlich kleineren Europa-Segment setzte DocMorris 15,4 Millionen Franken um.
Das E-Rezept-Geschäft nehme allerdings weiter an Fahrt auf, heißt es in der Pressemitteilung. In den vergangenen Wochen sei ein starker Aufwärtstrend mit über 25 Prozent Umsatzwachstum zu verzeichnen gewesen. So werde der erwartungsgemäß sinkende Umsatz mit Papierrezepten durch die gute Entwicklung beim E-Rezept überkompensiert. Seit Mitte April bietet der Versender die E-Rezept-Einlösung via CardLink und DocMorris-App an.
Auch die Konzerntochter Teleclinic, als Telemedizin-Anbieter ein „wichtiger Pfeiler im DocMorris-Gesundheitsökosystem“, habe ihr Wachstum im dritten Quartal fortgesetzt und den Umsatz gegenüber der Vorjahresperiode verdoppelt.
Mehr Neukunden, intensivierte Marketing-Ausgaben
Das Unternehmen vermeldet überdies eine wachsende Zahl an Neukunden. Ebenso entwickelten sich Wiederbestellraten und Warenkörbe positiv. Konkrete Zahlen hierzu gab es aber nicht. Wie Konkurrent Redcare setzt DocMorris weiter auf massive Werbung – die Marketing-Ausgaben habe man im September „intensiviert“.
Insgesamt geht die Gruppe für das laufende Jahr von Investitionsausgaben von 30 Millionen Franken aus. Zudem rechnet DocMorris für 2024 weiterhin mit einem Umsatzwachstum von 5 bis 10 Prozent. Beim bereinigten operativen Ergebnis (EBITDA) wird angesichts der erhöhten Ausgaben ein Minus von rund 50 Millionen Franken erwartet.
Die Marke Zur Rose wird eingestellt
Gleichzeitig kündigte DocMorris die Schließung seines Logistikstandorts in Halle (Saale) zum Jahresende an – als „Schritt zur Effizienzsteigerung“. Dies geschehe im Einvernehmen mit dem Inhaber der Vor-Ort-Apotheke Zur Rose. Die Versandkunden der Apotheke Zur Rose würden künftig auf Wunsch aus dem Logistikzentrum in Heerlen beliefert. Die Marke „Zur Rose“ werde eingestellt. In der Schweiz wurde das Geschäft unter diesem Namen schon vor einiger Zeit an Migros verkauft. Der Standort in Halle sollte bereits 2018 aufgegeben werden – doch die Pläne wurden wieder eingestampft, nachdem das Geschäft dort gut lief.
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