Umfrage Pharma Deutschland

„Apotheken sind unverzichtbar für sichere Selbstmedikation“

Berlin - 24.07.2024, 16:45 Uhr

Vertrauen in persönliche Beratung und Kompetenz der Apotheken vor Ort ist eine wichtige Säule des Gesundheitssystems, heißt es von Pharma Deutschland. (Foto: DAZ/Schelbert)

Vertrauen in persönliche Beratung und Kompetenz der Apotheken vor Ort ist eine wichtige Säule des Gesundheitssystems, heißt es von Pharma Deutschland. (Foto: DAZ/Schelbert)


Eintausend Menschen wurden von Pharma Deutschland zum Thema Selbstmedikation befragt. Das Ergebnis zeigt: Die Apotheken vor Ort sind unverzichtbar dafür. 

„Die Zahlen belegen eindrucksvoll: Apotheken sind unverzichtbar für eine sichere und effektive Selbstmedikation.“ Das sagte die Hauptgeschäftsführerin von Pharma Deutschland (früher Bundesverband der Arzneimittelhersteller, BAH) Dorothee Brakmann anlässlich der Vorstellung der Ergebnisse einer aktuellen Umfrage zur Selbstmedikation am heutigen internationalen Selfcare Day. „Das große Vertrauen, das die Menschen in die persönliche Beratung und Kompetenz der Apotheken vor Ort setzen, ist eine wichtige Säule unseres Gesundheitssystems.“

So ergibt die Umfrage, die vom 13. bis zum 18. Mai unter eintausend über 18-Jährigen repräsentativ für die deutsche Gesamtbevölkerung durchgeführt wurde, dass zwei Drittel der Befragten ihre rezeptfreien Arzneimittel bei leichten Gesundheitsstörungen in der Vor-Ort-Apotheke kaufen. Ein Fünftel bezieht diese aus dem Onlineversand, wobei Frauen mit 22 Prozent eher dazu neigen (Männer 18 Prozent). Mit Blick auf das Alter ist der Versandhandel am ehesten in der Altersgruppe der 50- bis 59-Jährigen (24 Prozent) und der noch Älteren (25 Prozent) beliebt. Nur neun Prozent der 18- bis 29-Jährigen hingegen wählte den Versand.

92 Prozent der Befragten bewerten die Apothekerinnen und Apotheker als vertrauenswürdig. Damit liegen sie nur knapp hinter den Ärztinnen und Ärzten (93 Prozent). Im Vergleich zum Oktober 2023 ist das eine leichte Steigerung um einen Prozentpunkt. Die Krankenkassen liegen bei 76 Prozent, der Arzneimittelversandhandel bei 67 Prozent, Arzneimittelhersteller bei 57 Prozent und die Behörden bei 46 Prozent.

Apothekerinnen und Apotheker genießen dabei unabhängig von Geschlecht oder Alter eine große Vertrauenswürdigkeit. Allein bei den Personen im Alter zwischen 18 und 29 Jahren ist es etwas geringer und liegt bei 85 Prozent. Das korrespondiert allerdings auch mit ihrem Vertrauen in den Versandhandel. Während es wie erwähnt im Durchschnitt bei 67 Prozent liegt, vertrauen den Versendern nur 58 Prozent der jüngsten Alterskohorte. 70 Prozent der Frauen äußerten Vertrauen gegenüber dem Onlinearzneimittelhandel, während bei den Männern der Wert etwas niedriger liegt (65 Prozent). Zudem haben auch Privatversicherte (74 Prozent) mehr Vertrauen in die Versender als die der gesetzlichen Krankenversicherung.

„Hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein für die eigene Gesundheit“

Allgemein zeigt die Umfrage, dass 83 Prozent der Befragten bei leichten Gesundheitsstörungen auf Arzneimittel aus eigenem Vorrat zurückgreifen oder ein rezeptfreies Präparat in der Apotheke kaufen. Bei den 30- bis 39-Jährigen wenden sogar 94 Prozent Selbstmedikation an. Laut Pharma Deutschland zeigt das, dass es „in der Bevölkerung ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein für die eigene Gesundheit gibt“.

Der Verband unterstreicht auch die Bedeutung der Gesundheitsfachkräfte: „Die Kombination aus Vertrauen in Fachkräfte und die eigene Expertise zeigt, dass sich Selbstmedikation und professionelle medizinische Betreuung sinnvoll ergänzen und den Patientinnen und Patienten helfen, eigene Entscheidungen zu treffen“, so Brakmann.

Pharma Deutschland setze sich daher für die Stärkung der Gesundheitskompetenz der Patientinnen und Patienten ein. „Nur informierte Patientinnen und Patienten können die Vorteile der Selbstmedikation voll ausschöpfen und gleichzeitig mögliche Risiken minimieren. Hierbei spielt die Beratungsleistung der Apotheken eine entscheidende Rolle.“

1 Euro in der Selbstmedikation spart dem GKV-System 14 Euro

Die Hauptgeschäftsführerin von Pharma Deutschland verwies in diesem Zusammenhang auch auf gesundheitsökonomische Effekte: Brakmann zufolge würde 1 Euro für Selbstmedikation mit rezeptfreien Arzneimitteln im GKV-System Ausgaben von etwa 14 Euro einsparen. „Damit sind Selbstmedikation und Selbstfürsorge auch wichtige, aber effiziente Bausteine einer umfassenden Gesundheitsversorgung“.


Matthias Köhler, DAZ-Redakteur
redaktion@daz.online


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