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DocMorris vermeldet für das erste Quartal steigende Kundenzahlen und Umsätze mit verschreibungspflichtigen Medikamenten (Rx). Allerdings nur im Vergleich zum 1. Quartal 2024 und nur bei den elektronisch verordneten, im Vergleich zum Vorjahr sind die Umsätze rückläufig. Schuld ist der Rückgang an Papierrezepten
„DocMorris mit beschleunigtem und signifikantem eRx-Wachstum bei Neukunden, Marktanteil und Umsatz“. Diese Botschaft kommuniziert der Versender auf der Basis vorläufiger Umsatzzahlen am heutigen Donnerstag. Demnach legte der Außenumsatz im zweiten Quartal 2024 gegenüber der Vorjahreszeit in Konzernwährung um 5,9 Prozent auf 267,7 Millionen Franken zu.
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In Deutschland, dem größten und wichtigsten Markt von DocMorris, stieg der Außenumsatz im zweiten Quartal 2024 um 6,7 Prozent auf 257,3 Millionen Franken. Grundlage ist dabei die Lokalwährung Euro, zurückgerechnet in die Konzernwährung Schweizer Franken. Die Zahl der aktiven Kunden wuchs demnach zum Stichtag Ende Juni im Vergleich zum Vorquartal um 300.000 auf 10 Millionen. Hier hatte DocMorris zuletzt Einbußen hinnehmen müssen.
Rx geht im Vergleich zum Vorjahr zurück, weil Papierrezepte fehlen
Dabei hat sich der zukünftig relevante Umsatzanteil von E-Rezepten zwar im Vergleich zum Vorquartal nach Unternehmensangaben um über 50 Prozent erhöht. Betrachtet man die Gesamtzahl eingelöster E-Rezepte, ist das allerdings wenig. Deren Zahl hat sich laut Gematik seit dem 1. Quartal mehr als verdoppelt. Zudem habe der Rückgang des Anteils an Papierrezepten der gesetzlichen Krankenkassen von ursprünglich über 90 Prozent auf mittlerweile knapp 20 Prozent im zweiten Quartal noch einen negativen Effekt gehabt. So stieg der Rx-Außenumsatz in Deutschland im zweiten Quartal zwar im Vergleich zum ersten Quartal um 17 Prozent, sackte aber gegenüber der Vergleichszeit des Vorjahres um 4,4 Prozent auf 42,6 Millionen Franken ab. Bezogen auf das erste Halbjahr 2024 ging der Rx-Außenumsatz in Deutschland im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres gar um 12,8 Prozent auf 78,1 Millionen Franken zurück.
OTC dominieren nach wie vor
Den größten Anteil des Geschäftes machen nach wie vor die Verkäufe von rezeptfreien Arzneimitteln (OTC) aus. Diese nahmen in Deutschland im zweiten Quartal im Vergleich zur Vorjahreszeit um 7,9 Prozent auf 204 Millionen Franken zu. OTC stiegen trotz der wachsenden Dynamik bei Rx damit nicht nur stärker, diese Produkte stehen hierzulande auch für gut 81 Prozent aller Umsätze.
Diese Relationen könnten sich in Zukunft jedoch ändern. So zumindest die Hoffnung. Laut DocMorris markiert die Einführung von CardLink im April einen „Wendepunkt“ bei der Gewinnung von Neukunden. Die wöchentliche Rx-Neukundenzahl habe sich mit der volldigitalen Einlösemöglichkeit von E-Rezepten über die DocMorris-App in Deutschland verdreifacht. Auch der Marktanteil des E-Rezept-Geschäfts steige kontinuierlich und habe sich in den ersten sechs Monaten 2024 verdoppelt. Dabei legt das Unternehmen seinen Anteil an eingelösten E-Rezepten im Vergleich zur Gesamtzahl eingelöster E-Rezepte laut Gematik im Juni zugrunde.
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