„Ressourcenschonend und pragmatisch“

AOK-Bundesvorstand begrüßt Reformpläne

Berlin - 25.06.2024, 10:00 Uhr

AOK-Bundesvorstand Carola Reimann. (Foto: AOK)

AOK-Bundesvorstand Carola Reimann. (Foto: AOK)


Die AOK freut sich über die Apothekenreformpläne aus dem Bundesgesundheitsministerium. Landapotheken könnten durch die veränderte Honorierung gestärkt werden. Vor allem aber diene das Reformprogramm der Stabilisierung der GKV-Finanzen. Auch für die ungenutzten Gelder für die pharmazeutischen Dienstleistungen hat die AOK eine Idee.

AOK Bundesvorstand Carola Reimann zeigt sich erfreut über den Mitte Juni veröffentlichten Referentenentwurf zur Apothekenreform. In einer Pressemitteilung vom Montag betont sie, dass so Mehrausgaben für die GKV vermeidbar seien.

Die Reformpläne dienten dazu, insbesondere die Apothekenversorgung in strukturschwachen Regionen zu fördern. Zudem verweist die AOK auf ein zunehmendes Stadt-Land-Gefälle und den Fachkräftemangel. Zur „Sicherung gleichwertiger Verhältnisse“ seien die geplanten Änderungen zwingend erforderlich – „auch wenn die Entrüstung bei einigen Akteuren jetzt erst einmal groß ist“, sagte Reimann.

Flexibilisierung, Entbürokratisierung, Zweigapotheken, Telepharmazie, Abgabeautomaten: Alles dient nach Sicht der AOK dazu „ressourcenschonend und pragmatisch“ die Patient*innen zu versorgen. Auch die geplante Honorarumschichtung findet der AOK-Bundesvorstand plausibel, schließlich könnten so die Apotheken auf dem Land gestärkt werden.

Um den GKV-Haushalt darüber hinaus zu stabilisieren, hat Reimann auch eine zündende Idee: „In diesem Zuge möchte ich anregen, die bislang nicht abgerufenen 380 Millionen Euro aus dem Finanzierungs-Topf für pharmazeutische Beratungsleistungen aufzulösen und an die Kostenträger zurückzuführen.“


Deutsche Apotheker Zeitung
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6 Kommentare

Sehr gewagt

von ratatosk am 27.06.2024 um 11:40 Uhr

Wenn man in der Leitung einer Institution sitzt die einen grotesken Personalüberhang hat, sind Tipps zur Rationalisierung sehr gewagt. An der AOK sind ja offensichtlich die Einführung des Computers vorbeigegangen, da der unerträgliche Personalaufbau für ordinäre Verwaltungstätigkeiten völlig lächerlich ist. Überall woanders wird auch durch KI solche Standardtätigkeit ausgeführt werden, ob bei der AOK ist zweifelhaft, da hier die politische Rückendeckung durch personelle Verflechtung zu Lasten der Allgemeinheit gegeben ist. Die Personalien sind eigentlich nur noch ein einziger Interessenkonflikt, zumindest wäre dies überall woanders so.
Eine AOK mit einem immensen Immobilienbestand macht sich nur noch lächerlich. Die Verwaltungstätigkeiten können überall ausgeführt werden , lokal passiert nicht mehr viel.
Wenn jemand für sein Kind eilig ein Antibiotikum braucht etc. , dann ist das nicht von überall möglich, sondern nur lokal.
Leider reicht es bei dieser Dame nicht mehr zu solchen Erkenntnissen.
Die Zerstörung der Flächendecken Versorgung durch Karl als Verbesserung zu verkaufen ist dreist und beschämend, aber Anstand und Ehrlichkeit sind dort ja wohl nur noch hinderlich.

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Qualifikation oder Postengeschacher?

von KFM am 25.06.2024 um 14:12 Uhr

Carola Reimann (* 25. August 1967 in Goch)[1] ist eine deutsche Politikerin (SPD) und Biotechnologin. Vom 22. November 2017 bis 1. März 2021 war sie Niedersächsische Ministerin für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung[2] im Kabinett Weil II. Von Februar 2000 bis November 2017 war Reimann Mitglied des Deutschen Bundestages.[3] Am 28. Juli 2021 wurde sie zur Vorstandsvorsitzenden des AOK-Bundesverbandes in Berlin gewählt. Das Amt hat sie zum 1. Januar 2022 übernommen.

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Geht’s noch

von KFM am 25.06.2024 um 12:05 Uhr

An der Stellungnahme stimmt nichts. Leere Schlagworte, Behauptungen, die einfach Nichtverantwortung sind. Die AOK will eine stark verschlechterte Versorgung bei Arzneimitteln. Dort ist offensichtlich nicht angekommen, wie wertvoll und kostensparend die Arbeit der Apotheken ist. Ein paar Dödel oder Automaten bei der Abgabe und Versand ist gefährlich für die Gesundheit der Patienten. Am Ende ein Stück Ehrlichkeit: die AOK ist scharf auf das Geld, das dem Apotheker zusteht.
Solche Aussagen machen nur fassungslos. Im Elfenbeinturm hocken und Sprüche klopfen.

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AW: Geht’s noch

von Peter am 25.06.2024 um 13:03 Uhr

Naja, das spart der Rentenkasse dann ordentlich Geld weil sie weniger auszahlen muss und dann auch wieder der GKV die dann eben weniger kranke Rentner in ihrer Rente für viel Geld versorgen müssen. Vom finanziellen Standpunkt aus betrachtet also die korrekte Aussage so wie sie es durch die Blume darstellt. Da kann man nicht meckern. Darum heissen viele Kassen ja jetzt auch Gesundheitskasse und nicht mehr Krankenkasse.

.

von Anita Peter am 25.06.2024 um 11:58 Uhr

Was für eine verlogene Person, schämt sich si jemand gar nicht?

https://www.youtube.com/watch?v=y_8k6O_mWwY

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Mehr als 12,5 Milliarden...

von Eimer Langsdorf am 25.06.2024 um 10:16 Uhr

... Nettoverwaltungskosten und noch NIE sparen müssen! Das sind sie - unsere kranken Kassen. Verwaltung wird mehr als doppelt so hoch honoriert wie Versorgung. Zeit für Bananenambau. Besser wird's nicht.

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