Kinderärzt:innen fordern

Mehrgebindeverpackungen für Kinderimpfstoffe gegen Pharma-Müll!

Stuttgart - 05.06.2024, 13:45 Uhr

Arzneimittelanwendungen hinterlassen viel Müll. (Symbolfoto: Tamer / AdobeStock)

Arzneimittelanwendungen hinterlassen viel Müll. (Symbolfoto: Tamer / AdobeStock)


Pädiatrische Fachgesellschaften setzen sich in einer aktuellen Stellungnahme dafür ein, dass Kinder- und Jugendärzt:innen bei der Auswahl von Impfstoffen Firmen bevorzugen, die unnötigen Verpackungsmüll vermeiden. 

Pädiatrische Fachgesellschaften aus Deutschland, Österreich, Frankreich und der Schweiz fordern in einer am 19. Mai veröffentlichten Stellungnahme Pharmafirmen zur Nachhaltigkeit auf. Den größten Einfluss auf Treibhausgasemissionen in einer durchschnittlichen kinder- und jugendmedizinischen Praxis hätten Medikamente – insbesondere hinsichtlich des Verpackungsmülls. 

Gerade bei Impfstoffen könne auf eine erhebliche Menge Verpackungsmüll verzichtet werden, ohne Qualitätseinbußen: 


„Wir sehen die Notwendigkeit, dass sämtliche Impfstoffe neben der Einzelverpackung auch in Mehrgebindeverpackungen / Bündelpackungen angeboten werden.“

Stellungnahme pädiatrischer Fachgesellschaften aus Deutschland, Österreich, Frankreich und der Schweiz vom 19. Mai 2024


Im Sinne des Klimaschutzes wollen die Kinder- und Jugendärzt:innen weiterhin bei der Auswahl der Impfstoffe Firmen bevorzugen, die diese Vorgaben der Verpackung berücksichtigen, heißt es.

In diesem Zusammenhang verweisen die Fachgesellschaften auch auf das Positionspapier der AG Pädiatrie der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) vom November 2023. Darin wird beispielsweise gefordert, dass Plastikverpackungen für Lebensmittel die wahren Kosten – auch Gesundheits- und Klimafolgekosten – beinhalten sollten.

Arzneimittel werden in dem Papier von 2023 beispielsweise hinsichtlich der Aufbereitung von Wasser zu Trinkwasser thematisiert: Die Belastung des Wassers durch Nitrat, Arzneimittel, multiresistente Keime, Chemikalien und auch Mikroplastik seien problematisch. „Eine zusätzliche Reinigungsstufe des Wassers bei der Trinkwasseraufbereitung ist daher für die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen trotz höherer Kosten unabdingbar“, heißt es.


Deutsche Apotheker Zeitung / dm
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