Stillmanagement

Neue Brustwarzenpflege mit Lactobacillus-Lysat erhältlich

Stuttgart - 31.01.2024, 12:15 Uhr

Für Stillende steht mit der MamBiotic® Brustwarzensalbe eine neue Option zur Brustwarzenpflege ohne Lanolin zur Verfügung. (LIGHTFIELD STUDIOS / AdobeStock)

Für Stillende steht mit der MamBiotic® Brustwarzensalbe eine neue Option zur Brustwarzenpflege ohne Lanolin zur Verfügung. (LIGHTFIELD STUDIOS / AdobeStock)


„Stillen sollte nicht weh tun“ – dass diese gut gemeinte Aussage nicht immer stimmt, müssen gerade frischgebackene Mütter oft feststellen. Zu Beginn der Stillzeit sind die Brustwarzen häufig wund. Eine neue Salbe mit einem Lactobacillus-Lysat soll Abhilfe schaffen. Was kann Stillenden zur Brustwarzenpflege geraten werden?

Viele Stillende haben, insbesondere zu Beginn der Stillzeit, wunde Brustwarzen und gereizte Haut um die Brustwarzen herum. Um diese Beschwerden zu lindern und eine schmerzhafte Mastitis zu vermeiden, ist neben einem adäquaten Stillmanagement auf eine reichhaltige Pflege der empfindlichen Haut zu achten.

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Neu auf dem Markt ist die MamBiotic® Brustwarzensalbe (Hersteller ist die InfectoPharm-Tochter Pädia GmbH). Sie enthält neben den natürlichen Ölen Jojoba-, Sonnenblumen- und Rapskernöl auch ein Lactobacillus-Lysat (Lactobacillus Ferment Lysate). Die Milchsäurekulturen des Lysats sollen das Hautmikrobiom unterstützen und die Hautbarriere stärken. Die Pflanzenöle pflegen die beanspruchten und rissigen Brustwarzen. Es sind bewusst keine tierischen Inhaltstoffe wie Lanolin (Wollwachs), ebenso keine Duftstoffe enthalten. 

Das Präparat kann mehrmals täglich nach dem Stillen auf den Brustwarzenbereich aufgetragen werden und muss vor dem nächsten Stillen nicht abgewaschen werden. Es wird mit einer Packungsgröße von 15 mL exklusiv über Apotheken vertrieben (PZN 18657545, UVP 9,96 Euro).

© Pädia GmbH
MamBiotic® Brustwarzensalbe

Stillbedingten Brustwarzenproblemen vorbeugen

Neben der Pflege mit Salben sollte darauf geachtet werden, die Brustwarzen trocken zu halten. Dazu eignen sich Einlagen aus naturbelassener Wolle oder Seide. Die Brüste am besten nur mit Wasser waschen, da Seife und Duschgel die natürliche Fettschicht lösen. Muttermilch, die nach dem Stillen noch an der Brustwarze verbleibt, hat antimikrobielle Bestandteile und kann einmassiert werden. 

Kühle Quarkumschläge helfen bei oberflächlichen Entzündungen. Bei einer Brustentzündung mit grippeähnlichen Symptomen ist ärztlicher Rat gefragt. Hebammen und Stillberaterinnen unterstützen Stillende, wie der Säugling richtig an die Brust angelegt wird, sodass Probleme vermieden werden, wie in der Kurzfassung der S3-Leitline „Therapie entzündlicher Brusterkrankungen in der Stillzeit“ von 2013 zu lesen ist.

Brustwarzensalben für stillende Frauen gibt es viele – hier eine Auswahl von Kosmetika zur Pflege gereizter Brustwarzen mit Pharmazentralnummer (PZN) aus der Lauer Taxe.

  • Garmastan® Salbe, 20 g, fett- und farbstoffrei, PZN 08859408, Hersteller Protina Pharmazeutische GmbH
  • medela Purelan™ 100 Brustwarzensalbe aus 100 % Lanolin, 7 g oder 37 g, PZN 16824298, Hersteller Medela Medizintechnik GmbH & Co. Handels KG
  • Töpfer Mamacare Brustwarzensalbe, 25 ml oder 30 ml, geschmacks- und geruchsneutral, parfümfrei, mit Bio-Inhaltsstoffen, Ringelblumenblüten-Extrakt, vegan zertifiziert, PZN 18010430, Hersteller Töpfer GmbH
  • Elanee® Brustwarzen-Salbe, 10 ml oder 30 ml, PZN 12433804, Hersteller Büttner-Frank GmbH
  • Brustwarzenpflege Creme Resana, 78 g, PPN 111133087017, Hersteller Resana GmbH

Literatur

Für beanspruchte Brustwarzen. Pädia GmbH 2024, www.paedia.de/produkte/mambiotic-brustwarzensalbe/

Jacobs A. et al. S3-Leitlinie „Therapie entzündlicher Brusterkrankungen in der Stillzeit“ AWMF Leitlinien-Register Nr. 015/071 (Kurzfassung). Geburtsh Frauenheilk 2013; 73


Juliane Russ, M.Sc., Volontärin


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1 Kommentar

Gar nicht erst soweit kommen lassen

von Chrissi am 31.01.2024 um 20:48 Uhr

Schade, dass die wichtigste Maßnahme hier im Nebensatz untergeht: Stillmanagement! D.h. den frisch gebackenen Müttern am besten eine professionelle Stillberatung empfehlen, z.B. nach IBCLC oder LaLecheLiga!

Denn zu viel Brustwarzensalbe kann sich sogar negativ auswirken: der Säugling kann die Brustwarze nicht richtig fassen, rutscht auf der Fettschicht mit den Lippen immer wieder ab und kann dadurch kein effektives Vakuum aufbauen.
Das Saugen ist so sehr anstrengend und das Kind schläft müde ein, ohne ausreichend getrunken zu haben. Durchbrochen hat diese Situation die Empfehlung einer Stillberaterin mit wachsamen Augen.

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