Umfrageergebnisse

Nordrhein: Jedes fünfte vorgelegte E-Rezept fehlerhaft

Berlin - 08.01.2024, 11:45 Uhr

Der Apothekerverband Nordrhein hat seine Mitglieder zum E-Rezept befragt. (Foto: Apothekerverband Nordrhein)

Der Apothekerverband Nordrhein hat seine Mitglieder zum E-Rezept befragt. (Foto: Apothekerverband Nordrhein)


Der Apothekenverband Nordrhein befragte 450 Apotheken in der Region zu ihren Erfahrungen mit dem E-Rezept-Start. Dabei kam heraus: Etwa die Hälfte der Verschreibungen waren elektronisch, jedes fünfte davon fehlerhaft. Unterdessen berichtete auch „Bild“ über die Schwierigkeiten von Ärzten und Apothekern bei der Umstellung.

Bei jedem fünften E-Rezept traten seit der flächendeckenden, verpflichtenden Nutzung zu Jahresbeginn Probleme auf, sagte Thomas Preis, Vorsitzender der Apothekenverbandes Nordrhein am gestrigen Sonntag gegenüber der Deutschen Presseagentur. Als häufigste Fehlerquelle benannte Preis das fehlerhafte Ausstellen der Rezepte in den Arztpraxen. Weiterhin kam es zu Problemen bei den Servern außerhalb der Apotheken, beispielsweise bei den Krankenkassen. Auch bei der Software der Apotheken traten in einigen Fällen Störungen auf, allerdings seien die apothekenexternen Fehlerquellen deutlich häufiger.

Preis zufolge nehmen die E-Rezepte bereits einen Anteil von 50 Prozent ein. In einer aktuellen Umfrage hatten die Apotheker:innen in Nordrhein über die Fehlerquellen berichtet, sie bewerteten das E-Rezept durchschnittlich mit der Schulnote „Drei Minus“. An der Umfrage hatten sich 450 Apotheken beteiligt, etwa ein Viertel des Regionalverbandes. Über 80 Prozent wurden laut Umfrage über die elektronische Krankenkassenkarte eingelöst, 18 Prozent in Papierform und nur für ein Prozent der E-Rezepte sei die Gematik-App genutzt worden.

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Auch „Bild“ berichtete am vergangenen Freitag über die Probleme mit dem E-Rezept. Apotheker sprachen beispielsweise über Serverabstürze. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) sieht jedoch noch größeres Chaos für die kommenden Wochen voraus, wenn bundesweit die Winterferien enden. Aus Sicht der Apotheker:innen sei es zudem problematisch, dass Hilfsmittel nicht per E-Rezept verschrieben werden können. Der Pressesprecher der KBV, Roland Stahl, kritisierte die Sanktionsdrohungen gegenüber Ärzt:innen, die keine E-Rezepte ausstellen.

Auf Nachfrage der „Bild“ äußerte sich auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). „Im Ausnahmefall gibt es noch Probleme, weil einige Krankenkassen und Ärzte ihre Systeme noch nicht aktualisiert haben.“ Er sei sicher, „nach kurzer Zeit wird das E-Rezept unkomplizierter Alltag für alle.“


mz / dpa


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