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Blitzumfrage unter Niedergelassenen ärzten
Mehrheit der Praxen kämpft mit technischen Problemen beim E-Rezept
Ein Blitz-Umfrage des Ärztenachrichtendienstes zeigt: Das E-Rezept sorgt zu Jahresbeginn in vielen Arztpraxen noch für technische Probleme mit der TI und der Software. Auch die Patienten sind vielfach nicht über die Neuerungen informiert.
Das E-Rezept ist zum 1. Januar 2024 in den Arztpraxen Pflicht geworden. Lange haben sich weite Teile der Ärzteschaft gegen die Umstellung gewehrt – die Abläufe müssten sich erst einspielen, war häufig zu hören. Doch Testphasen wurden in der Vergangenheit bekanntlich immer wieder ausgesetzt.
So ist es keine allzu große Überraschung, dass der Start des elektronischen Rezepts in dieser Woche in zahlreichen Arztpraxen holprig verlief. Das zeigen die Ergebnisse einer Blitzumfrage des Ärztenachrichtendienstes (änd), an der sich innerhalb von 24 Stunden (3. und 4. Januar) über 913 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte beteiligt haben. Repräsentativ ist diese Umfrage nicht – dennoch lässt sich ein gewisses Stimmungsbild ablesen.
Ein Drittel berichtet von großen Problemen
So erklärten lediglich 26 Prozent der Umfrageteilnehmer, die auf das E-Rezept umgestellt haben, dass es keine Probleme gegeben habe.
42 Prozent sprechen von kleineren technischen Schwierigkeiten,
32 Prozent hatten gar mit großen Problemen zu kämpfen. 73 Prozent derjenigen, die technischen Schwierigkeiten hatten, mussten sich an
IT-Unternehmen oder Hotlines von Praxissoftware-Hersteller wenden, um die Probleme in den Griff zu bekommen.
Die Ursachen für die Probleme scheinen vielfältig. Oft wurden die Probleme bei der Telematikinfrastruktur verortet (50 Prozent). Häufig gab es aber auch Probleme mit der eigenen Praxissoftware (29 Prozent). Weitere 21 Prozent der Ärztinnen und Ärzte nannten verschiedene andere Probleme mit den eigenen Systemen (z. B. Fehler bei Kartenlesegeräten, Schwierigkeiten durch Bedienfehler).
Viel Zeit nötig für Erklärungen
Für die Praxen gibt es neben den technischen Schwierigkeiten aber auch noch ein anderes Problem: Viele Menschen wissen einfach noch nicht, was es mit dem E-Rezept auf sich hat. So gaben in der änd-Umfrage 53 Prozent an, dass extrem viele Patientinnen und Patienten in ihrer Praxis nicht über die Umstellung informiert gewesen seien. Das Praxisteam habe daher viel Zeit für Erklärungen aufbringen müssen. 39 Prozent berichten von einem ausgewogenen Mix aus informierten und ahnungslosen Patienten. Nur 8 Prozent der Ärztinnen und Ärzte gaben an, dass die Mehrheit über die Umstellung auf das E-Rezept informiert gewesen sei.
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Ebenfalls bemerkenswert: Mehr als ein Viertel der Befragten (27 Prozent) erklärte, dass die Mehrheit der Patientinnen und Patienten nach der Verschreibung um einen Papierausdruck gebeten habe. 15 Prozent berichten, dass sich Papierausdrucke und die alternativen Ausgabemöglichkeiten die Waage gehalten hätten. Die Mehrheit
(58 Prozent) musste hingegen nur selten den Drucker bemühen – in der Regel sei den Patienten klar gewesen, dass das nicht nötig sei.
Probleme in der Apotheke?
Eine Frage zielte darauf ab, zu erfahren, ob Patientinnen und Patienten Probleme bei der Medikamentenausgabe in den Apotheken zurückgemeldet haben. Hierauf erklärten 44 Prozent der Befragten, schon von technischen oder organisatorischen Problemen berichtet bekommen zu haben.
In den ergänzenden Kommentaren bemängeln viele Niedergelassene, dass das E-Rezept in der derzeitigen Form noch keine echte Entlastung sei. Im Gegenteil erfordere es sogar einen höheren Zeitaufwand. Doch nicht ganz zu vernachlässigen ist auch der Optimismus vieler Ärzte und Ärztinnen, dass sich die Lage nach der Anfangsphase verbessern wird.
4 Kommentare
Probleme
von Kleiner Apotheker am 05.01.2024 um 11:07 Uhr
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Nachtrag
von Nils Leipoldt am 04.01.2024 um 19:22 Uhr
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Sorry, wenig Verständnis für die Ärzte
von Nils Leipoldt am 04.01.2024 um 19:15 Uhr
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Keine gravierende Probleme hier
von Andreas Grünebaum am 04.01.2024 um 19:08 Uhr
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