„Nackenschlag für Berufsstand“

Westfalen-Lippe: 53 Apothekenschließungen 2023

Berlin - 03.01.2024, 15:15 Uhr

„Der bittere Trend geht weiter“, erklärt AKWL-Hauptgeschäftsführer Andreas Walter. (Foto: AKWL)

„Der bittere Trend geht weiter“, erklärt AKWL-Hauptgeschäftsführer Andreas Walter. (Foto: AKWL)


Im vergangenen Jahr mussten in Westfalen-Lippe 53 Apotheken dichtmachen. Die Kammer nennt wirtschaftliche Gründe und kritisiert, dass das Honorar weiterhin nicht erhöht wird.

Apotheken müssen dichtmachen, die Versorgungslage verschlechtert sich und die Politik schaut dabei zu. Zu Jahresbeginn hat die Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL) die Zahlen für den Landesteil vorgelegt: Zum 19. Mal in Folge seien sie gesunken, 2023 um 49 Apotheken auf 1.711 Apotheken. „53 Schließungen stehen lediglich vier Neueröffnungen gegenüber“, konstatiert AKWL-Hauptgeschäftsführer Andreas Walter laut einer Pressemitteilung vom Mittwoch. „Der bittere Trend geht weiter.“

Im Vergleich dazu habe es 2008 noch 2.232 Apotheken gegeben. Das macht für die vergangenen 15 Jahre einen Rückgang von über 23 Prozent, konstatiert die AKWL. Neugründungen habe es in Bad Wünnerberg, Sendenhorst, Münster und Siegen gegeben. Dem entgegen seien allein in Bochum fünf, in Bielefeld und Dortmund jeweils drei geschlossen worden.

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Als Gründe nannte die Kammer unter anderem Personalprobleme und die verringerte Bereitschaft zur Selbstständigkeit. „Am Ende sind es aber immer wirtschaftliche Gründe, die dazu führen, dass Apotheken nicht weitergeführt werden“, so Walter. Anstatt das seit zehn Jahren stagnierende Honorar zu erhöhen, habe der Bundesgesundheitsminister Anfang 2023 es sogar gekürzt. 

„Nackenschlag für Berufsstand“

„Das ist – nicht nur in finanzieller Hinsicht – ein Nackenschlag für einen Berufsstand“, erklärte Walter. Am Ende seien Apothekerinnen und Apotheker aber auch Patientinnen und Patienten die Leidtragenden.


Deutsche Apotheker Zeitung
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