Was macht einen umweltverträglichen Wirkstoff aus?
Als das Ideal umweltverträglicher Wirkstoffe gelten solche, die nach Eintritt in die Umwelt vollständig mineralisiert werden – also in unbedenkliche Komponenten wie anorganische Salze oder H₂O zerfallen oder zersetzt werden. Aber auch beispielsweise eine bessere Bioverfügbarkeit eines Moleküls, eine hohe Wirkpotenz oder eine höhere Target-Spezifität helfen, dass insgesamt weniger Wirkstoff benötigt und damit auch weniger in die Umwelt freigesetzt wird. Zu bedenken ist hierbei, dass gerade hochpotente Wirkstoffe auch schon in kleinen Dosen große Schäden anrichten können, wenn sie nicht spezifisch genug sind. Eine niedrige Lipophilie verbessert nicht nur die Plasmalöslichkeit, sondern senkt auch das Risiko einer Bioakkumulation über die Nahrungskette. Allerdings sind genau diese Stoffe dadurch oft besonders persistent in der aquatischen Umwelt, was ebenfalls nicht wünschenswert ist. Auch mögliche Auswirkungen der Abbauprodukte sollten bedacht und bestimmte (funktionelle) Gruppen, allen voran die umweltpersistenten per- und polyfluorierten Alkylverbindungen (PFAS), vermieden werden.
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