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Respiratorisches Synzytial-Virus
RKI: RSV-Welle hat begonnen
Seit dem 20. November rollt eine Welle von RSV-bedingten Atemwegserkrankungen über Deutschland. Das erklärte das Robert Koch-Institut am Mittwoch. Erstmals seit diesem Jahr gibt es aber auch Impfstoffe gegen das Respiratorische Synzytial-Virus – eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) steht aber noch aus.
In Deutschland hat nach Einschätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) die Welle der vom Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) bedingten Atemwegserkrankungen begonnen. Der Beginn werde rückwirkend auf die Woche ab dem 20. November datiert, wie das RKI am Mittwochabend in seinem Wochenbericht zu akuten Atemwegserkrankungen mitteilte.
„Insbesondere Kinder unter zwei Jahren sind von einer Krankenhauseinweisung mit RSV-Infektion betroffen“, schreibt das RKI zur derzeitigen Lage. Daneben spielen laut Bericht in Deutschland derzeit insbesondere COVID-Infektionen und Erkältungen durch Rhinoviren eine Rolle. Eine Grippewelle ist bisher nicht in Sicht.
Arzneimittel zur RSV-Prävention
Apotheken dürfen sich also auf RSV-Fälle einstellen. Erstmals seit diesem Jahr gibt es auch Impfstoffe gegen RSV: Arexvy® von Glaxo Smith Kline (GSK) und Abrysvo® von Pfizer. Beide sind ab einem Alter von 60 Jahren zugelassen, Abrysvo® auch zum passiven Schutz von Säuglingen durch Impfung in der Schwangerschaft. Wann die Impfstoffe aber tatsächlich zu empfehlen sind, dazu wird sich die Ständige Impfkommission (STIKO) in diesem Herbst wohl nicht mehr äußern. Eine RSV-Impfung kann also (noch) nicht zulasten der gesetzlichen Krankenversicherung GKV verordnet werden.
Insgesamt elf medizinische Fachgesellschaften und Institutionen haben aber bereits insbesondere Über-60-Jährige – und Menschen jeden Alters mit Vorerkrankungen nach individueller Beratung – aufgerufen, sich gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) impfen zu lassen. In Sachsen wird derzeit zum Schutz der Babys vor dem Respiratorischen Synzytial-Virus insbesondere die Impfung von Schwangeren empfohlen. Auch ein Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie (DGHO) informiert zur RSV-Schutzimpfung. Zu einer möglichen prophylaktischen Antikörper-Gabe (Palivizumab und Nirsevimab) bei Früh- oder Neugeborenen, Säuglingen und Kleinkindern wurde die „S2k-Leitlinie Prophylaxe von schweren Erkrankungen durch Respiratory Syncytial Virus (RSV) bei Risikokindern“ überarbeitet (Stand: 25.09.2023).
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Im vergangenen Herbst und Winter hatte es in vielen Ländern eine heftige RSV-Welle gegeben. Betroffen waren viele Kinder, die wegen der COVID-Pandemie und den dagegen getroffenen Maßnahmen zuvor keinen Kontakt zu dem Erreger hatten. Kliniken und Kinderarztpraxen waren zeitweise überlastet. Für diesen Winter hatten deutsche Fachleute nun wieder eine normalere RSV-Welle erwartet.
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