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Transparenz gefordert
BVDAK hat Zweifel am Nutzen der Gedisa
Was bringt eigentlich die Gedisa den Apotheken für einen Mehrwert? Diese Frage stellen sich vermutlich einige in der Branche, darunter auch der Bundesverband deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK). In einer aktuellen Mitteilung fordert der Verband Transparenz sowie detaillierte Informationen über Strategie und Kostenverlauf. Außerdem hinterfragt er die Doppelstruktur bei den standeseigenen Digitaldienstleistern. Es gebe schließlich bereits die Netzgesellschaft Deutscher Apotheker.
Seit geraumer Zeit stellt die Gedisa ihre Services den Apotheken zur Verfügung. Natürlich ist das Ganze nicht kostenfrei. Die Kosten tragen die Verbände mit Ausnahme von Westfalen-Lippe, die sich das Geld wiederum von ihren Mitgliedern holen. Die Angebote der Gedisa wurden nach und nach ausgeweitet: Es begann mit dem Zugang zum Impfportal, mittlerweile gibt es beispielsweise noch ein Terminbuchungstool und eine Mail-Adresse.
Wo genau die Reise hingehen und welchen Nutzen das Projekt bringen soll, ist aber zumindest dem Bundesverband der Deutschen Apothekenkooperationen (BVDAK) nicht klar. In einer Mitteilung vom heutigen Montag heißt es, das Verbändeportal erweise sich aus Sicht des BVDAK für die Mitglieder der Landesapotheker-Verbände mit Ausnahme von Westfalen-Lippe als ein millionenteures Projekt mit kostspieliger Anschubfinanzierung und noch immer nicht klar und transparent erkennbarem Gegenwert – und das zu einer Zeit, in der die Rentabilität der Apotheken weiter im Sinken begriffen sei.
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„Daher fordert der BVDAK umgehend einen umfänglichen und öffentlichen Geschäftsbericht inklusive einer zahlenmäßig nachvollziehbaren Nutzendarstellung für die beteiligten Apotheken“, so der BVDAK-Verbandsvorsitzende Dr. Stefan Hartmann. In seinen Augen sollte es selbstverständlich sein, dass die bezahlenden InhaberInnen transparent auf dem Laufenden gehalten werden.
Der BVDAK will demzufolge von den Verantwortlichen bei der Gedisa wissen, welche Angebote in Planung sind und welche bereits umgesetzt wurden sowie die bisherigen und die avisierten Teilnehmerzahlen. Zudem fordert der Verband einen Nachweis, warum ausgerechnet die Angebote der Gedisa besser sein sollen als die bereits am Markt etablierten Angebote. Auch fragt sich der BVDAK, warum etablierte Angebote mit dem Gedisa-Angebot ApoConnect kopiert werden. Der Verband sieht hier sogar die Gefahr einer markenrechtlichen Auseinandersetzung, z. B. mit Apocollect.
Warum Gedisa UND NGDA?
Zu guter Letzt wundert man sich bei den Kooperationsapothekern auch darüber, warum es die Gedisa neben der standeseigenen Netzgesellschaft Deutscher Apotheker (NGDA) überhaupt braucht. Die Avoxa-Tochter ist in den Augen des Vorsitzenden Hartmann hocheffizient und mit einer sehr guten Geschäftsführung ausgestattet. „Hier wurde offenbar eine extrem kostenintensive Doppelstruktur etabliert“, so Dr. Stefan Hartmann.
Bei 50 Euro pro Apotheke und Monat mal 36 Monaten und rund 15.000 zahlenden Apotheken könne man Transparenz verlangen und über Strategie und Kostenverlauf detailliert informiert werden, so der BVDAK.
Hartmann: Zweifel auch bei anderen
Hartmann verweist darauf, dass nicht nur im BVDAK Zweifel aufkommen, ob und wann sich die Geschäftsidee für die zahlenden Apotheken rechnen werden. Mit dem Geld anderer lasse sich Vieles entwicklen, so Hartmann. Die Empathie für die Gedisa ist in seinen Augen aufgebraucht. „Jetzt will die zahlende Apothekerschaft endlich einen messbaren Nutzen erkennen.“
Auf die Antworten der Gedisa, wenn sie denn kommen, darf man gespannt sein. Die öffentlich kommunizierten Zweifel des BVDAK dürften aber Wasser auf die Mühlen des Apothekerverbandes Westfalen-Lippe sein. Dieser hatte von Anfang an die fehlende Transparenz zu den Zielen der Gedisa, darunter das Fehlen eines Businessplans, kritisiert.
3 Kommentare
Gedisa
von Dr. Radman am 11.09.2023 um 15:30 Uhr
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Verantwortung ?
von Ulrich Ströh am 11.09.2023 um 14:31 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Verantwortung
von Stefan Hartmann am 11.09.2023 um 20:41 Uhr
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