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Kinderarzneimittel in der nächsten Infektionssaison
Lauterbach bittet Großhandel um intensivierte Bevorratung
Engpässe bei Kinderarzneimitteln, wie wir sie im vergangenen Herbst und Winter erleben mussten, will Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) in der kommenden Saison unbedingt vermeiden. Bis das jüngst in Kraft getretene Engpassgesetz volle Wirkung zeigen kann, wird es jedoch noch dauern. Daher hat der Minister den Großhandel gebeten, die Beschaffung und Lagerhaltung bestimmter Kinderarzneimittel zu intensivieren. Dadurch entstehende Zusatzausgaben würden übernommen.
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) dringt auf Vorkehrungen gegen mögliche neue Engpässe bei Kindermedikamenten. Nach derzeitiger Einschätzung könnte im kommenden Herbst und Winter bei wichtigen Antibiotika und weiteren relevanten Arzneimitteln für Kinder „eine angespannte Versorgungssituation“ entstehen, heißt es in einem Brief des Ministers an den Bundesverband des pharmazeutischen Großhandels (Phagro), der der DAZ vorliegt.
Der Minister verweist auf eine neue Dringlichkeitsliste für Kinderarzneimittel, die das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) erstellt hat. Wie es auf der BfArM-Webseite heißt, enthält diese Liste essenzielle Arzneimittel für die Pädiatrie, die in der kommenden Infektionssaison möglicherweise einer angespannten Versorgungssituation unterliegen. Sie enthält 34 Positionen – von Amoxicillin-Pulver über Ibuprofen und Paracetamol in diversen kindgerechten Darreichungsformen bis hin zu Xylometazolin oder Oxymetazolin (Nasenspray, Lösung). Die aufgeführten Arzneimittel sind größtenteils auch Bestandteil der kürzlich im Bundesanzeiger veröffentlichten Liste pädiatrischer Arzneimittel gemäß § 35 Absatz 5a SGB V.
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Was diese neue Liste mit Kinderarzneimitteln mit höchster Priorität betrifft, bittet Lauterbach den Großhandel darum, die Beschaffung und Lagerhaltung dieser Mittel zu intensivieren. Mit dem kürzlich in Kraft getretenen Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBWG) wurde der pharmazeutische Großhandel bereits verpflichtet, Arzneimittel für Kinder, die in der Liste nach § 35 Absatz 5a SGB V aufgeführt sind, für einen durchschnittlichen Vier-Wochen-Bedarf vorzuhalten – grundsätzlich soll der Vorrat dem durchschnittlichen Bedarf von zwei Wochen entsprechen.
Gegenfinanzierung des Mehraufwandes soll geprüft werden
Zudem bittet der Minister den Phagro, sich mit den pharmazeutischen Unternehmen zur Einschätzung der verfügbaren Mengen dieser Arzneimittel für Herbst/Winter 2023/2024 abzustimmen. Ebenso möge der Phagro die notwendigen finanziellen Aufwendungen des Großhandels für die dringliche Beschaffung und Bevorratung für die Bereitstellung dieser Arzneimittel bis zum Beginn der Infektionssaison Herbst/Winter einschätzen. Lauterbach stellt sogar in Aussicht, eine erhöhte Großhandelsvergütung zu prüfen, wenn die Aufwendungen höher werden und über die mit dem ALBVVG beschlossenen zusätzlichen 3 Cent für den Großhandel hinausgehen. Er spricht von einer „außerordentlich dringlichen Maßnahme“, die zu realisieren sei.
Nicht zuletzt kündigt Lauterbach an, dass sein Haus „zur Unterstützung der Bereitstellung für die Arzneimittel der Dringlichkeitsliste eine Bekanntmachung nach § 79 Absatz 5 Arzneimittelgesetz“ vorbereitet – also die offizielle Bekanntmachung eines Versorgungsmangels. Damit würde der Import knapper Arzneimittel vereinfacht. Zudem könnten die Medikamente durch das BfArM kontingentiert und regional besser verteilt werden.
Eltern sollen nicht erneut vor leeren Apothekenregalen stehen
Der Mediengruppe Bayern, die zuerst über den Brief an den Phagro berichtet hatte, sagte Lauterbach: „Wir haben die Rahmenbedingungen für den Arzneimittelmarkt bereits verändern. Das Gesetz braucht aber Zeit, um zu wirken. Um kurzfristig Arzneimittelengpässen vorzubeugen, soll der Großhandel deshalb wichtige Medikamente für Kinder bereits jetzt bevorraten. Noch gibt es keine Engpässe. Aber dazu darf es auch nicht wieder kommen. In dieser Erkältungs- und Grippesaison sollen besorgte Eltern nicht erneut vor leeren Apothekenregalen stehen.“
7 Kommentare
Lauterbachs Schnapsidee
von Wolfgang Steffan am 25.08.2023 um 14:54 Uhr
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AW: Lauterbachs Schnapsidee
von Marc Raddatz am 29.08.2023 um 9:02 Uhr
AW: Lauterbachs Schnapsidee
von Holger am 04.09.2023 um 16:01 Uhr
Bankrotterklärung
von Holger am 25.08.2023 um 8:23 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: Bankrotterklärung
von eimer langsdorf am 26.08.2023 um 16:01 Uhr
4 Wochen-Vorratshaltung für den GH
von Dorf-Apothekerin am 24.08.2023 um 18:44 Uhr
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Keine Spielchen mehr
von Dr. Radman am 24.08.2023 um 16:19 Uhr
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