Unterstützung von Lauterbach

„Fragen Sie Ihre Apothekerin“ – ABDA für genderkonformen Pflichttext

Berlin - 27.12.2022, 11:00 Uhr

Der Pflichttext soll durch eine neutrale und dennoch leicht verständliche Formulierung ersetzt werden. (Foto: contrastwerkstatt / AdobeStock)

Der Pflichttext soll durch eine neutrale und dennoch leicht verständliche Formulierung ersetzt werden. (Foto: contrastwerkstatt / AdobeStock)


Medizin und vor allem Pharmazie sind weiblich – nicht so der Pflichttext, den Arzneimittelhersteller angeben müssen, wenn sie für ihre Produkte außerhalb der Fachkreise werben. Ein Bündnis aus Gesundheitsverbänden will das jetzt ändern. Mit dabei ist auch die ABDA. Minister Lauterbach unterstützt die Forderung.

„Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“ – diesen Hinweis müssen Arzneimittelhersteller laut § 4 Abs. 3 Heilmittelwerbegesetz (HWG) gut lesbar und von den übrigen Werbeaussagen deutlich abgesetzt und abgegrenzt angeben, wenn sie für ihre Produkte außerhalb der Fachkreise werben wollen. Dieser wörtlich festgeschriebene Pflichttext passt aus der Sicht einiger Gesundheitsverbände nicht mehr zur Realität in den Praxen und Apotheken, denn dort arbeiten viele Frauen. Das Bündnis, dem sich auch die ABDA angeschlossen hat, fordert jetzt, diesen Hinweis zu modifizieren.

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„Die gesetzlich vorgegebene Formulierung passt nicht mehr in die Zeit“, sagt etwa der Präsident der Bundesärztekammer (BÄK), Klaus Reinhardt, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Montag). Er betont, dass rund die Hälfte der Ärzteschaft weiblich sei. Unter den Beschäftigten öffentlicher Apotheken seien fast 90 Prozent Frauen, unterstreicht auch die Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), Gabriele Regina Overwiening. „Ein rein männlicher Sprachgebrauch kann da keineswegs als eine faire Sprachpraxis bewertet werden“, kritisierte sie.

Overwiening will Herstellern die Wahl lassen

Der Pflichttext sollte durch eine neutrale und dennoch leicht verständliche Formulierung ersetzt werden, fordert Reinhardt. Und die Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbunds, Christiane Groß, schlägt vor, den Hinweis anstelle der männlichen Berufsbezeichnungen durch „... oder fragen Sie in Ihrer ärztlichen Praxis oder Apotheke nach“ zu ergänzen. ABDA-Chefin Overwiening spricht sich für eine gesetzliche Lösung aus, bei der mehrere Varianten erlaubt sind: So könnten „Fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihre Apothekerin“, „Fragen Sie Ihren Arzt oder Ihre Apothekerin“ und „Fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Apotheker“ erlaubt sein.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach reagiert zustimmend auf den Vorstoß der Verbände für genderkonforme Formulierungen des Pflichttexts. „Ich wäre sehr dafür, wenn Ärztinnen ausdrücklich genannt würden. Es entspricht der Realität der Versorgung“, sagte der SPD-Politiker der „Bild“ (Dienstag).


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6 Kommentare

"Zu Risiken und Nebenwirkungen...

von Elli Heisterkamp am 11.01.2023 um 23:47 Uhr

... machen Sie nicht so viel Wind, schauen Sie rechts und links über die Grenzen und finden z.B. in der Schweiz die Formulierung "und fragen Sie Fachpersonal"!"

Muss das immer alles so laut und umständlich und nervig in der Öffentlichkeit diskutiert und breit getreten werden???
Eben da - ...wichtigeres...

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Ich finde es gut!

von Widmann am 28.12.2022 um 9:04 Uhr

Ich finde es gut!
Liebe AntiGendern Mitmenschen:
Leben und Leben lassen. Die junge Generation findet das Gendern überwiegend gut. Wenn Sie junge Mitarbeiter anwerben wollen wäre es vielleicht von Vorteil auch auf deren Bedürfnisse einzugehen.
PS: Gendern ist mitnichten nur ein "Grün-Rote Minderheiten" Phänomen. Und wer heute freiwillig einen sozialen Beruf erlernt, der ist höchstwahrscheinlich dem Gemeinwohl zugetan und gehört wahrscheinlich der "Grün-Roten Minderheit" an.

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Bald 100% weiblich

von R. Wenz am 27.12.2022 um 21:35 Uhr

Bald reicht es völlig aus "Apothekerin" zu schreiben. Männer bringen nicht die notwendige Genügsamkeit und Leidensfähigkeit für die Offizin mit, und sind daher in diesem Biotop sowieso eine aussterbende Spezies.

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Gendern

von Mahe am 27.12.2022 um 19:49 Uhr

Es gibt dringendere Probleme. Das Gendern ist der größte Blödsinn.Wichtiger wäre eine leistungsgerechte Bezahlung. Egal ob Männlein Weiblein oder sonst etwas. Mit Gehältern knapp über dem Mindestlohn wird die Situation nicht durch irgendwelche Gendersternchen oder -innen besser.Meine Approbation lautet noch auf Apotheker und ich habe kein Problem damit.Fühle mich weder diskriminiert noch herabgesetzt oder ausgeschlossen. Wenn mich jemand fragt dann bin ich Apotheker. Wichtiger in allen Gesundheitsberufen wäre eine leistungsgerechte Bezahlung. Unsere Gehälter sind ein Witz und der Erhöhung des Kassenabschlages eine Zumutung. Dafür sollte sich die ABDA einsetzen.Aber fürs Gendern sich einzusetzen ist einfach.Laut Presse gibt es ja nichtd wichtigeres.Kostet ja auch nichts.

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Zu Risiken und Nebenwirkungen ...

von Bernhard Winters am 27.12.2022 um 17:49 Uhr

Genderdeutsch ist eine Vergewaltigung der deutschen Sprache.
Genderdeutsch ist unästhetisch.
Genderdeutsch wird von einer breiten Mehrheit der Deutschen abgelehnt.
Genderdeutsch ist der Versuch einer links-grünen Minderheit, den Deutschen vorzuschreiben, wie sie sprechen sollen.
Genderdeutsch ist behindertenfeindlich, weil künstlich und zu kompliziert.
Sprachwandel ist normal, er geschieht einfach. Aber er wird nur in Diktaturen vorgeschrieben.
Fazit: Genderdeutsch muss WEG!
Liebe Mitmenschen,
wehrt euch gegen den Unfug,
wehrt euch gegen die Bevormundung der Besserwisser und Sprachdiktatoren,
macht euch bemerkbar, verteidigt unsere Sprache!

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Das reicht. Weitermachen, wir haben wichtigere Dinge!

von Uwe Hansmann am 27.12.2022 um 11:36 Uhr


„... oder fragen Sie in Ihrer ärztlichen Praxis oder Apotheke nach“

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