Doreen Wegner legt nach

Neuer Song – singende Apothekerin will Berufsstand wachrütteln

Berlin - 14.11.2022, 17:50 Uhr

Die singende Apothekerin Doreen Wegner fragt sich, warum viele so müde sind und sich nicht aufraffen können, zusammen für die Apotheke vor Ort einzustehen. (s / Screenshot: youtube.de / DAZ)

Die singende Apothekerin Doreen Wegner fragt sich, warum viele so müde sind und sich nicht aufraffen können, zusammen für die Apotheke vor Ort einzustehen. (s / Screenshot: youtube.de / DAZ)


Was haben Marvin Gaye, Creedence Clearwater Revival, Joe Cocker und Apothekerin Doreen Wegner gemeinsam? Sie alle wagten sich an den Rhythm-and-Blues-Klassiker „I heard it through the Grapevine“ – Wegner singt ihn jetzt in ihrer ganz eigenen Version. Sie appelliert an die Kolleginnen und Kollegen, endlich aktiv zu werden und gemeinsam auf die prekäre Lage der Apotheken hierzulande aufmerksam zu machen.

Als singende Apothekerin hat Doreen Wegner bereits mit ihrer Interpretation des Grönemeyer-Songs „Was soll das“ auf sich aufmerksam gemacht. Darin wandte sie sich an die Politik in Berlin, insbesondere an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und protestierte unter anderem gegen die Erhöhung des Kassenabschlags, die inzwischen beschlossen ist und ab 1. Februar 2023 greifen wird.

Von den Kolleginnen und Kollegen bekam Wegner viel positive Rückmeldung – doch wenn es darum geht, ernst zu machen und gemeinsame Protestaktionen zu planen, sind offenbar viele doch noch zurückhaltend.

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Die Inhaberin wandte sich jüngst an alle Kammern und Verbände und bat um Unterstützung. Zurückgemeldet hätten sich jedoch bisher nur die Kammern aus Berlin und ihrer Heimat Mecklenburg-Vorpommern, berichtet Wegner der DAZ. Die Kammer Berlin habe sich bedankt und ihren Aufruf an die Kolleginnen und Kollegen weitergeleitet. „Das hat mich gefreut.“

„Das wird doch wohl zu schaffen sein“

In Mecklenburg-Vorpommern habe die Standesvertretung rund 1.070 Mitglieder angeschrieben und die Streikbereitschaft abgefragt – geantwortet hätten jedoch nur 217 von ihnen. „Es hätte nur ein Kreuz gebraucht“, sagt Wegner. „Und nur 217 haben es geschafft. Was soll man daraus schließen?“ Daher richtet sich ihr aktueller Song nicht an die Politik: Der Berufsstand ist es, den sie wachrütteln will. Nach dem Vorbild des deutschen Künstlers Stefan Gwildis covert Wegner den Rhythm-and-Blues-Klassiker „I heard it through the Grapevine“ – „Das wird doch wohl zu schaffen sein“, lautet ihre Botschaft an die Kolleginnen und Kollegen.

Die Apothekerin fragt sich, warum viele so müde seien und sich nicht aufraffen können, zusammen für die Apotheke vor Ort einzustehen. „Ich kann nur immer nochmal anstupsen“, betont sie. „Wir brauchen keinen Egoismus untereinander. Auch, wenn es einigen vielleicht NOCH sehr gut geht, gibt es viele, die wirklich kämpfen müssen. Das sollten wir alle nicht zulassen. Sondern wir sollten uns alle solidarisch zeigen. Es ist unser Berufsstand, unsere tägliche Kraftanstrengung, unsere geballte Kompetenz, die hier versucht wird abzuschaffen.“

Das Video finden Sie hier:



Christina Grünberg, Apothekerin, Redakteurin DAZ (gbg)
cgruenberg@daz.online


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