AZ-Tipp: Apothekenberufe

Den Nachwuchs vor Ort begeistern

16.05.2022, 12:15 Uhr

Welche Nachwuchsinitiativen es von Apothekerkammern und -verbänden gibt und wie sich die Apotheken vor Ort als attraktive Arbeitgeber positionieren können, lesen Sie in der aktuellen AZ. (x / Foto: StratfordProductions / AdobeStock)

Welche Nachwuchsinitiativen es von Apothekerkammern und -verbänden gibt und wie sich die Apotheken vor Ort als attraktive Arbeitgeber positionieren können, lesen Sie in der aktuellen AZ. (x / Foto: StratfordProductions / AdobeStock)


Der Nachwuchsmangel ist eine der größten Herausforderungen der Gesundheitsbranche – auch in der Pharmazie. Überall, sowohl in der öffentlichen Apotheke als auch in der Krankenhausapotheke und der pharmazeutischen Industrie, werden händeringend Fachkräfte gesucht. Wie können die Apotheken vor Ort verstärkt für die Apothekenberufe begeistern?

Der Beruf Apotheker/Pharmazeut ist seit 2016 als sogenannter Mangelberuf bei der Agentur für Arbeit gelistet (s. Engpassanalyse Bundesagentur für Arbeit) und auch PTA werden deutschlandweit auf dem Arbeitsmarkt gesucht. Laut einer Mitte 2021 durchgeführten ABDA-Analyse könnten bereits im Jahr 2029 bis zu 10.000 Stellen für Apotheker in den Vor-Ort-Apotheken unbesetzt bleiben.

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Beim PTA-Nachwuchs kommt erschwerend dazu, dass teilweise immer noch Schulgeld bezahlt werden muss, während die Azubis in anderen Ausbildungsberufen eigenes Geld verdienen. Auch ist das Berufsbild in der Öffentlichkeit zu wenig bekannt – was sich dringend ändern sollte. Grundsätzlich gilt, dass öffentliche Apotheken im ständigen Wettbewerb mit anderen Arbeitgebern stehen. Hier gilt es, aktiv und gezielt qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und an den Betrieb zu binden.

Eigentlich ist Apotheker ein Traumberuf. Wer heute Pharmazie studiert, hat wunderbare Perspektiven auf einen sicheren Job mit hohem Sozialprestige: ein Arbeitsmarkt mit Vollbeschäftigung, auf längere Sicht eher wenig Konkurrenz durch fehlenden Nachwuchs und dazu noch eine baldige Rentenwelle. 

Das Interesse für die Apothekenberufe aktiv wecken

Ein verlässliches Einkommen zu haben, ist besonders in Krisenzeiten Gold wert – da haben andere Branchen größere Sorgen. Apotheker gehören zudem immer noch zu den Berufen, denen die Menschen großes Vertrauen schenken. Die Kehrseite der Medaille: Die meisten Apothekenmitarbeiter sind alles andere als Großverdiener – verglichen mit anderen Akademikern mit ähnlich aufwendigem Studium –, und der Sprung in die Selbstständigkeit mit einer eigenen Apotheke ist längst kein Selbstläufer mehr.

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Ein Problem bei den Apothekenberufen ist, dass sich Jugendliche immer seltener für eine klassische Ausbildung interessieren. Deshalb ist es wichtig, aktiv und erfolgreich um die gefragten Fachkräfte von morgen zu werben. 

Ein erster Schritt ist, als Apotheke selbst auch Ausbildungsplätze für PKA-Azubis und PTA-Praktikanten anzubieten. Doch wie kann man die junge Generation auf die schönen und spannenden Seiten der Mitarbeit in einer Apotheke aufmerksam machen? 

Durch gut organisierte Schülerpraktika, die Vorstellung auf Jobmessen oder die Teilnahme möglichst vieler Apotheken an Nachwuchsoffensiven kann das Interesse für die Apothekenberufe aktiv geweckt werden. Auch sollte schon bei Stellenanzeigen darauf geachtet werden, dass die Zielgruppe sich direkt angesprochen fühlt.

Welche Nachwuchsinitiativen es von Apothekerkammern und -verbänden gibt und wie sich die Apotheken vor Ort als attraktive Arbeitgeber positionieren können, beschreibt Apothekerin Irina Treede in der aktuellen AZ:



Apotheker Zeitung
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Viel Stress, Bürokratie ohne Ende, wenig Lohn

von Duff am 16.05.2022 um 16:26 Uhr

Für den Beruf kann man momentan schwer begeistern,
ein Handwerkmeister verdient längst mehr als ein Apotheker.
Für den Notdienst bekommt der Apotheker weniger als Mindestlohn die Stunde.
Geschweige die ganze Bürokratie,
Rezept falsch ausgestellt, Praxis nicht erreichbar, ...
Der Alltag sieht ganz ........aus.

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