Arzneimittel und mehr

Ukraine-Hilfe auch vom Großhandel

Stuttgart - 02.03.2022, 16:45 Uhr

Die Noweda liefert von Essen aus Arzneimittel und weitere Hilfsgüter an die polnisch-ukrainische Grenze. (Foto: Noweda)

Die Noweda liefert von Essen aus Arzneimittel und weitere Hilfsgüter an die polnisch-ukrainische Grenze. (Foto: Noweda)


Auch der pharmazeutische Großhandel hat seine Unterstützung für die Menschen in der Ukraine zugesagt. So haben Noweda und Phoenix bereits angekündigt, Arzneimittel, Verbandsmaterial und medizinische Ausrüstung zu liefern. Sanacorp stimmt nach eigener Aussage derzeit die Maßnahmen ab, Gehe und AHD wollen im ersten Schritt humedica mit einer Spende unterstützen. 

Die Versorgungssituation in der Ukraine verschlechtert sich zusehends. Neben Lebensmitteln werden auch medizinische Hilfsgüter dringend benötigt. Die Hilfsorganisationen, wie „Apotheker ohne Grenzen“ oder „Apotheker helfen“, sind bereits dabei, entsprechende Hilfe zu organisieren und bitten um Spenden, um zielgerichtet die benötigten Hilfsgüter besorgen zu können. Auch die pharmazeutischen Großhändler haben Hilfe angekündigt beziehungsweise diese bereits auf den Weg gebracht.  

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So befanden sich bereits am gestrigen Dienstag mehrere LKW und Transporter der Noweda auf dem Weg zur polnisch-ukrainischen Grenze, wie die Apothekergenossenschaft mitteilt. Beladen waren sie unter anderem mit Arzneimitteln, Verbandsmaterial, medizinischer Ausrüstung, Baby- und Kindernahrung sowie Desinfektionsmitteln. Man arbeite für die weitere Verteilung zu den Betroffenen eng mit dem Verein Ukraine-Hilfe Berlin zusammen, heißt es. Um möglichst nah an die Krisenzone zu gelangen, sind die Noweda-Fahrzeuge direkt bis an die polnisch-ukrainische Grenze gefahren und dürften sie bereits erreicht haben. Dort werden die Waren in Zusammenarbeit mit der Hilfsorganisation umgeladen und etwa an Flüchtlingsunterkünfte, Krankenhäuser und Kinderheime in der Ukraine verteilt. Startpunkt des Noweda-Konvois war die Niederlassung Essen.

Spendenkonto der Noweda-Stiftung

Aufgrund der zahlreichen Anfragen hat die Noweda-Stiftung zusätzlich ein Spendenkonto bereitgestellt. Die eingehenden Zuwendungen werden Organisationen zur Verfügung gestellt, die vor Ort aktive Hilfe leisten.

NOWEDA-Stiftung

Stichwort „Ukraine“

Konto IBAN DE60 3006 0601 0008 7777 72

Deutsche Apotheker- und Ärztebank

Auch Phoenix will laut einer Mitteilung Hilfsorganisationen in der Ukraine schnell und unbürokratisch mit dringend benötigten pharmazeutischen Produkten unterstützen. Über die Landesgesellschaften in Bulgarien, Rumänien, der Slowakei, Ungarn und dem Baltikum bereite man aktuell die Lieferung von Arzneimitteln, Verbandsmaterial und medizinischer Ausrüstung vor. Zusätzlich wolle die Phoenix-Gruppe in enger Abstimmung mit dem Bundesverband des pharmazeutischen Großhandels eine weitere Lieferung aus Deutschland zusammenstellen, heißt es. „Als paneuropäisches Unternehmen ist es für uns selbstverständlich, jetzt schnell und zuverlässig Hilfe zu leisten“, erklärt Sven Seidel, Vorsitzender des Vorstands der Phoenix group. „Mit unseren dezentralen Strukturen und einem flächendeckenden Logistiknetz liefern wir Medikamente und Hilfsmittel dorthin, wo sie dringend gebraucht werden.“

AHD, GEHE und Sanacorp

Alliance Healthcare Deutschland und Gehe Pharma Handel wollen im ersten Schritt die humedica gemeinsam mit einer Spende unterstützen. Das erklärt eine Sprecherin auf Nachfrage der DAZ. In der Funktion als pharmazeutische Großhändler sei man darüber hinaus im Austausch mit der Organisation zu weiterführenden Maßnahmen.

Bei der Sanacorp bleibt man ebenfalls nicht untätig. Man habe verschiedene Maßnahmen geplant, erklärt ein Sprecher. Die Details zur Umsetzung stimme man aktuell ab.


Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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