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Mitgliederversammlung des Apothekerverbands
500 Euro pro Brandenburger Apotheke für die Digitalgesellschaft GEDISA
Olaf Behrendt ist am vergangenen Samstag von der Mitgliederversammlung des Apothekerverbands Brandenburg als Vorstandsvorsitzender bestätigt worden. In seinem Bericht hob er vor allem auf die Leistungen der Apotheker:innen in der Pandemie ab – mit der Ausstellung der Impfzertifikate hätten sie auch gezeigt, dass sie Digitalisierung „können“ und willens sind, sie mitzugestalten. Für Behrendt hat sich das DAV-Portal bereits mit dieser ersten Anwendung bewiesen. Er ist überzeugt, dass es den Apotheken weiterhin gute Dienste leisten wird – auch wenn sich dies im Haushalt niederschlägt: 2022 wird der Verband pro Apotheke 500 Euro für die noch zu gründende Digitalgesellschaft GEDISA zahlen.
Am vergangenen Samstag fand in Potsdam erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie wieder eine Mitgliederversammlung des Landesapothekerverbands Brandenburg statt. Der alte und neue Vorstandsvorsitzende Olaf Behrendt warf in seinem Bericht einen Blick zurück auf 18 Monate, in denen die Apotheken „Übermenschliches“ geleistet hätten. Angefangen beim Hygienemanagement über die Mangelverwaltung, die Maskenausgabe, Schnelltestangebote bis zur COVID-19-Impfstoffverteilung und dem „Meisterstück“, der COVID-19-Zertifikatserstellung – auch wenn es nicht immer leicht war: „Wir haben es geschafft“, betonte Behrendt. Das kleingliedrige Apothekensystem vor Ort habe bewiesen, dass es funktioniere und unverzichtbar sei. Nun wünscht sich der Verbandschef, dass dies nicht so schnell in Vergessenheit gerät. Er plädierte dafür, einige der Sonderregeln – insbesondere die Erleichterungen bei der Arzneimittelabgabe – zu verstetigen.
Auch die Verbandsarbeit war in den vergangenen eineinhalb Jahren von der Pandemie geprägt. Es habe zahlreiche Anfragen rund um die neuen Aufgaben gegeben, etwa zur Maskenausgabe. Wo sich sonst viele Kollegen und Kolleginnen über zu viel Bürokratie beschwert hätten, seien nun manche verunsichert gewesen, dass die Ausgabe anfänglich gar nicht dokumentiert werden sollte und es keine detaillierten Handlungsanweisungen für die Anspruchsberechtigten gab. Einige seien „auf dem Zahnfleisch gekrochen“, teilweise sei der Verband „Seelsorger“ gewesen, sagte Behrendt. Angesichts all dieser Herausforderungen für die Apotheken bleibt er der Auffassung, dass der Preis für die Masken angemessen war.
Wenn es auch eine finanzielle Anerkennung für die Zusatzleistungen der Apotheken und viele freundliche Worte aus der Politik während des Wahlkampfs gab: Behrendt sieht die Apotheken in vielen Bereichen nach wie vor nicht ausreichend wertgeschätzt. Gerade in Brandenburg habe man mit der Politik schlechte Erfahrungen gemacht. Mögen die Apotheker:innen im Gesundheitsministerium durchaus noch auf offene Ohren stoßen – in anderen Ministerien und auch bei den Fraktionen im Landtag sei dies häufig anders gewesen. So habe man etwa bei Anfragen, wie es mit den von der AvP-Pleite gebeutelten Apotheken weitergehen solle, lediglich lapidare Antworten erhalten. Nicht anders gehe es der Landesapothekerkammer bei ihren beharrlichen Bemühungen um eine Studiengang Pharmazie in Brandenburg; auch der jüngste Vorstoß scheint hier zu versanden.
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Eine „Erfolgsgeschichte“ sind für Behrendt dagegen die Impfzertifikate, die Apotheken seit vergangenem Juni ausstellen. Hier hätten die Apotheken mit ihrem DAV-Portal in der Digitalisierungsdebatte „ein Zeichen gesetzt“. Mit dem Portal sei man in Vorleistung gegangen, doch es habe sich am Ende auch gelohnt. Allein in Brandenburg seien bis vergangenen Freitag 1.470.618 digitale Zertifikate ausgestellt worden. Auch wenn es anfängliche Schwierigkeiten gegeben haben mag – für den Verbandsvorsitzenden ist mit dem Portal bewiesen: „Wir können Digitalisierung“. Durch das Angebot seien zudem Menschen in die Apotheken gekommen, die sonst nie dort erscheinen – vielleicht haben diese nun ganz neue Eindrücke von der Apotheke? Behrendt jedenfalls will sich das Portal nicht von einzelnen Personen schlechtreden lassen. Er ist überzeugt, dass es mit seinen für die Zukunft geplanten Mehrwerten für die Apotheken eine gute Investition ist. „Ich kann nur dafür werben, auch wenn es sich im Haushalt niederschlägt.“
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