Neue STIKO-Empfehlung

Gleichzeitig gegen Grippe und Corona impfen

Stuttgart - 27.09.2021, 12:30 Uhr

Die STIKO hält simultane Verabreichungen von Grippe- und Corona-Impfungen für problemlos möglich. (Foto: ST.art / AdobeStock)

Die STIKO hält simultane Verabreichungen von Grippe- und Corona-Impfungen für problemlos möglich. (Foto: ST.art / AdobeStock)


Bislang hat die STIKO geraten, einen Abstand von 14 Tagen zwischen einer Corona-Impfung und anderen Impfungen mit einem Totimpfstoff einzuhalten. Nun sieht sie in der gleichzeitigen Verabreichung kein Problem – damit können auch Grippe- und Corona-Impfungen parallel erfolgen, wenn eine Indikation besteht. Wie sieht es mit den Nebenwirkungen aus?

Wie lange sollte zwischen einer Grippeimpfung und einer Impfung gegen COVID-19 liegen? Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) hat bis vor kurzem – als „Vorsichtsmaßnahme“, um Impfreaktionen eindeutig der jeweiligen Impfung zuordnen zu können – zu einem Abstand von 14 Tagen zwischen einer Impfung mit einem Totimpfstoff zu einer COVID-19-Impfung geraten. Am 24. September hat die STIKO nun ihre vormalige Einschätzung zur „Koadministration von COVID-19-Impfstoffen und anderen Totimpfstoffen“ aktualisiert: „Zwischen beiden muss ab sofort kein Impfabstand mehr eingehalten werden“, erklärt die STIKO. Das gilt damit auch für die meisten Grippeimpfstoffe – nur der nasale Impfstoff Fluenz® Tetra stellt eine Ausnahme dar, da es sich um einen Lebendimpfstoff handelt.

Impfreaktionen möglicherweise häufiger

Damit steht einer gleichzeitigen Impfung gegen Influenza und COVID-19 nichts im Weg. Wer also noch keinen COVID-19-Impfschutz hat, kann sich diesen parallel mit der saisonalen Grippeimpfung verabreichen lassen – wenn „eine Indikation zur Impfung sowohl gegen Influenza als auch gegen COVID-19 besteht“, erklärt die STIKO. Gleiches gilt auch für andere Totimpfstoffe und deren Indikation. Im Epidemiologischen Bulletin 39|2021 rät das RKI, die Injektion „in der Regel an unterschiedlichen Gliedmaßen“ zu verabreichen. Zudem sei möglich, dass bei simultaner Verabreichung der Impfstoffe Impfreaktionen häufiger auftreten könnten, wobei es umfangreiche Erfahrungen mit Nicht-COVID-19-Impfstoffen gebe, die zeigten, dass die Immunantwort und das Nebenwirkungsprofil nach gleichzeitiger Verabreichung verschiedener Impfstoffe im Allgemeinen dem bei jeweils alleiniger Anwendung entsprächen. Wie das ganze bei Kombination mit COVID-19-Impfstoffen aussieht – dazu sind laut RKI noch keine Daten veröffentlicht. Unveröffentlichte Daten aus dem Vereinigten Königreich zeigten jedoch nur „eine leicht erhöhte Reaktogenität“, nachdem sich Personen gleichzeitig  gegen Grippe und Corona impfen ließen.

Grippeimpfungen ab Oktober

Die aktualisierte Empfehlung der Ständigen Impfkommission kommt passend zur beginnenden Grippesaison. Diese startet stets in der 40. Kalenderwoche – in diesem Jahr somit am 4. Oktober 2021. Damit beginnt auch die Grippeimpfsaison: Das RKI empfiehlt als optimalen Zeitraum für eine Grippeimpfung die Monate Oktober und November.


Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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