Überzeugt vom Nutzen der Auffrischimpfung

Moderna-Booster reduziert Durchbruchinfektionen

Stuttgart - 22.09.2021, 12:15 Uhr

„Der COVID-19-Impfstoff von Moderna bleibt angesichts der hohen Prävalenz der Delta-Variante etwa 3,5 Monate nach der Impfung wirksam“, erklärt Moderna. (s / Foto: IMAGO / AAP)

„Der COVID-19-Impfstoff von Moderna bleibt angesichts der hohen Prävalenz der Delta-Variante etwa 3,5 Monate nach der Impfung wirksam“, erklärt Moderna. (s / Foto: IMAGO / AAP)


13 Monate nach Impfung mit dem Moderna-Impfstoff kommt es häufiger zu Durchbruchinfektionen als acht Monate nach Impfung. Moderna glaubt, dass eine Booster-Impfung deswegen das Risiko für COVID-19 bei Menschen, deren Erstimpfung mehr als sechs Monate zurückliegt, verringert.

Erst vor kurzem ebnete die FDA den Weg für Auffrischdosen mit mRNA-Impfstoffen, allerdings nur für Immungeschwächte. Zudem empfahl das Impfgremium der Vereinigten Staaten am 17. September, dass eine dritte Dosis des Pfizer/Biontech-Impfstoffs nur ab 65-Jährigen, Gesundheitspersonal und beruflich besonders gefährdeten Menschen verabreicht werden sollte und sprach sich damit gegen eine generelle Drittimpfung mit Comirnaty® für alle US-Amerikaner aus.

Mehr zum Thema

FDA: Moderna beantragt Zulassung für Auffrischung

Kleiner Booster, große Wirkung

Einen Antrag zur Zulassung einer Boosterdosis hat neben Pfizer/Biontech auch Moderna gestellt, ebenfalls bei der EMA. Nun hat Moderna neue Daten veröffentlicht, die die Einschätzung der Firma zur Auffrischdosis sehr stützen. Dabei greift das Unternehmen auf mehrere Datenquellen zurück – zum einen Real-World-Daten der US-amerikanischen CDC, zum anderen Daten der zulassungsrelevanten Phase-3-Studie COVE.

Moderna schützte signifikant besser als andere Corona-Impfstoffe

So hatte die CDC Daten veröffentlicht, die die Wirksamkeit des Moderna-Impfstoffs mRNA-1273 in neun Bundesstaaten der USA im Zeitraum zwischen Juni 2021 und August 2021 auf Grundlage von 32.867 Behandlungen und 14.636 Krankenhausaufenthalten untersuchten. Zu dieser Zeit machte die Delta-Variante schon über 50 Prozent der sequenzierten Coronaviren aus. Von den geimpften Personen, die trotz vollständiger Impfserie wegen COVID-19 ins Krankenhaus mussten, hatten 55,3 Prozent eine Pfizer/Biontech-Impfung, 38,8 Prozent eine Moderna-Impfung und 6 Prozent eine Janssen-Impfung erhalten. Moderna zufolge schützte nach vollständiger Impfserie mit zwei Dosen mRNA-1273 die Impfung im Median 96 Tage (etwa drei Monate) zu 92 Prozent vor einem Besuch in der Notaufnahme und 106 Tage (etwa 3,5 Monate) zu 95 Prozent davor, wegen COVID-19 im Krankenhaus behandelt werden zu müssen. Dabei sei jedoch die Wirksamkeit der Moderna-Vakzine „signifikant“ höher gewesen als die von anderen COVID-19-Impfstoffen. Die Pfizer/Biontech-Vakzine habe zu 80 Prozent, der Janssen-Impfstoff zu 60 Prozent vor Krankenhausaufnahmen geschützt, die mediane Zeit zwischen Impfung und Krankenhausaufnahme habe für Pfizer/Biontech bei 110 Tagen (knapp vier Monate) und bei Janssen bei 94 Tagen (drei Monate) gelegen. „Der COVID-19-Impfstoff von Moderna bleibt angesichts der hohen Prävalenz der Delta-Variante etwa 3,5 Monate nach der Impfung wirksam“, erklärt Moderna.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.