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Mangelnde Transparenz in Corona-Pandemie
Transparency International: Weniger als die Hälfte der klinischen Studien veröffentlicht
Das Global Health Programme von Transparency International und die Universität Toronto haben in der Studie „For Whose Benefit?“ die Entwicklung und den Verkauf der weltweit 20 wichtigsten COVID-19-Impfstoffe untersucht – darunter auch die von AstraZeneca, Pfizer/Biontech und Moderna. Das teilte Transparency International am vergangenen Dienstag mit. Das Ergebnis: Weniger als die Hälfte der klinischen Studien und nur 7 Prozent der Verträge wurden demnach veröffentlicht.
Wie die dpa am vergangenen Mittwoch berichtete, haben nach der Klage der EU-Kommission gegen AstraZeneca wegen fehlender Impfstofflieferungen beide Seiten ihren Streit am Mittwoch vor einem Brüsseler Gericht ausgetragen. Aus Sicht der EU-Kommission verstößt der Hersteller gegen einen Rahmenvertrag vom August 2020. Das Unternehmen weist dies zurück. Zudem wirft die EU-Kommission dem Unternehmen vor, Großbritannien bevorzugt bedient zu haben.
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Doch laut Transparency International Deutschland e.V. sollte man nicht nur den Fall von AstraZeneca kritisch betrachten. In einer Pressemitteilung vom vergangenen Dienstag heißt es, dass weltweit nur 7 Prozent der Verträge zur Beschaffung von Impfstoffen über offizielle Kanäle veröffentlicht wurden. Davon würden fast alle erhebliche Schwärzungen von Schlüsselinformationen wie Gesamtpreis, Preis pro Dosis und Lieferpläne enthalten. Nur ein Vertrag (0,5 Prozent) wurde ohne Schwärzungen veröffentlicht, heißt es.
Bei Transparency International Deutschland e.V. ist man der Meinung: „Gerade Deutschland sollte nach den Korruptionsverdachtsfällen rund um die sogenannte Maskenaffäre mit Blick auf Transparenz bei der öffentlichen Beschaffung vorangehen.“
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Rolf Blaga, Leiter der Arbeitsgruppe Medizin und Gesundheit von Transparency Deutschland, meint, dass die Öffentlichkeit ein Recht darauf habe, die Impfstoff-Beschaffungsverträge ungeschwärzt einzusehen, weil weltweit enorme Summen staatlicher Mittel in die Entwicklung und Produktion von Impfstoffen investiert worden seien.
Analyse von 86 registrierten klinischen Studien
Doch die Kritik von Transparency reicht über die Verträge hinaus: Die Analyse von 86 registrierten klinischen Studien habe gezeigt, dass nur 45 Prozent dieser Studien veröffentlicht und davon bei 41 Prozent nur die wichtigsten Ergebnisse in einer Pressemitteilung oder auf einer Pressekonferenz bekannt gegeben wurden. Klinische Studienprotokolle wurden nur bei 12 Prozent der Studien veröffentlicht, heißt es.
Intransparenz bei klinischen Studien könne zu selektiver Berichterstattung führen. Nur durch Transparenz klinischer Studien könne die Sicherheit und Wirksamkeit von Impfstoffen überwacht sowie der Manipulation von Daten vorgebeugt werden.
Die Studie „For Whose Benefit? Transparency in the development and procurement of COVID-19 vaccines“ kann hier eingesehen werden.
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