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Corona-Kabinett kippt Startschuss zum 1. März
Enttäuschung über spätere Einführung von Gratis-Schnelltests
Nachdem das Corona-Kabinett am gestrigen Montag den Bundesgesundheitsminister bei seinen Schnelltest-Plänen ausgebremst hat, gibt es Kritik an Jens Spahn. So zeigten sich etwa Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller und die Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis (beide SPD) enttäuscht bis entrüstet, dass die kostenlosen Schnelltests nun nicht zum 1. März kommen werden. Ebenso geht es FDP-Chef Christian Lindner.
Jens Spahns (CDU) Plan, zum 1. März allen Bürger:innen kostenlose Schnelltests anzubieten, geht nicht auf. Nachdem gestern das Corona-Kabinett über die vor einer Woche aufgebrachten Ideen des Bundesgesundheitsministers für eine Erweiterung der Nationalen Schnellteststrategie beraten hat, ist klar: So schnell wird es nicht gehen. Es gibt hier noch zahlreiche offene Fragen – deshalb wollen Bund und Länder zunächst in ihrer am 3. März anstehenden Konferenz über das Thema beraten, wie Regierungssprecher Steffen Seibert gestern nach der Sitzung erklärte. Beispielsweise müsse man genau überlegen „wie oft jeder einzelne Bürger Zugriff auf einen solchen kostenlosen Test haben wird“.
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Michael Müller (SPD), Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz und Regierender Bürgermeister von Berlin, zeigte sich heute im ZDF-„Morgenmagazin“ enttäuscht, dass die kostenlosen Massentests später kommen sollen als erwartet. „Es ist zum wiederholten Mal so, dass vonseiten des Bundesgesundheitsministers Dinge angekündigt wurden, die dann so oder zumindest so schnell nicht kommen“, sagte er. In den Schulen beispielsweise müssten nun wieder vermehrt die bekannten Schutzmaßnahmen gelten – zumindest bis die Test- und Impfkapazitäten hochgefahren werden können. Auch wenn es eine „Gratwanderung“ sei, bekräftigte Müller, dass die schrittweisen Schulöffnungen verantwortbar seien. Eine Konsequenz der späteren Ankunft der Gratis-Selbsttests könne ältere Schüler:innen treffen. Es ist Müller zufolge möglich, „dass zum Beispiel in der Schule die nächsten Klassenstufen nicht so schnell in die Schule kommen können wie man es sich vielleicht erhofft hat“.
„Was zum....?“
Die SPD-Gesundheitspolitikerin und Bundestagsabgeordnete Hilde Mattheis ist offensichtlich ebenfalls erzürnt. Sie twitterte heute Morgen: „Was zum . . .? Warum wird der Einsatz von Schnelltests wieder auf die lange Bank geschoben? Die Bürger:innen leisten seit fast 1 Jahr einen entbehrungsreichen Beitrag zur Pandemiebekämpfung. Sie haben einen Anspruch darauf, dass jetzt gehandelt wird und nicht erst morgen!“
SPD-Fraktionsvize Bärbel Bas sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Gerade dort, wo Maßnahmen zurückgenommen werden, müssen Schnelltests zur Verfügung stehen.“ Spahn müsse jetzt dafür sorgen, dass dies zügig geschehe.
FDP-Chef Christian Lindner bedauerte ebenfalls auf Twitter die Verschiebung. Das Testen sei ein Baustein für mehr Freiheit. „Die Enttäuschung beim Impfstart darf sich nicht wiederholen“, schreibt Lindner. „Wieso funktioniert in Österreich schon in der Praxis, was bei uns verschoben wird?“.
Für die Apotheken dürfte ein Verzögerung verbunden einem weiteren Nachdenken über die Teststrategie eher positiv sein. Denn auch für sie gibt es noch sehr viele offene Fragen.
2 Kommentare
Organisation !?
von ratatoske am 24.02.2021 um 8:48 Uhr
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Schizophren
von Peter Schneider am 23.02.2021 um 14:36 Uhr
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