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Apothekeninhaberin kritisiert Regierungsmaßnahmen zur AvP-Pleite
„Gerechtigkeit geht anders“
Ein Rettungsfonds muss her
Für Trautmann steht fest, dass ein staatlicher Rettungsfonds den kompletten finanziellen Ausgleich der AvP-bedingten Zahlungsverluste übernehmen muss – und zwar zinslos. Darüber hinaus fordert sie alle politischen Entscheidungsträger, insbesondere die Mitglieder des Bundestags, dazu auf, durch entsprechende Gesetzgebung und durch staatlich organisierte behördliche Kontrolle der BaFin dafür zu sorgen, dass ein derartiger Missbrauch treuhänderisch zu verwaltender Gelder künftig wirksam verhindert wird. Damit spielt sie auf die Tatsache an, dass AvP als Factoring-Institut und damit als eines der wenigen Rechenzentren die Abrechnungsgelder größtenteils nicht auf Fremdgeldkonten verwaltete.
Sylvia Trautmann aus Dresden ist nur eine von mehreren Tausend Apothekeninhaberinnen und -inhabern, die sich seit Wochen schon mit den eigenen betrieblichen Folgen der AvP-Pleite auseinandersetzen müssen. „90 Prozent meines Umsatzes sind Rezeptumsätze aus ärztlichen Verordnungen. Umsatz ist aber nicht Gewinn. Um weiter liquide zu bleiben, musste ich einen Kredit bei meiner Hausbank aufnehmen, der derzeit noch in Bearbeitung ist. Soll wohl vier Wochen dauern bis zur Auszahlung. Bis dahin muss ich einen teuren Kontokorrentkredit aufnehmen. Langfristig fehlt bei mir deutlich mehr als ein kompletter Jahresgewinn“, fasst sie ihre Situation zusammen.
Mehr Engagement der Verbände
Von ihrem Sächsischen Apothekerverband (SAV) wünscht sie sich in dieser Angelegenheit viel mehr Engagement. Bisher sei es nur der Apothekerverband Nordrhein gewesen, der im Interesse seiner Mitglieder öffentlich wahrnehmbar aktiv geworden ist. Immerhin habe der SAV mit Thomas Dittrich als Vorstandsvorsitzenden den heißesten Kandidaten im Rennen um die Nachfolge von Fritz Becker an der Spitze des Deutschen Apothekerverbands und damit wäre der sächsische Verbandschef besonders prädestiniert.
„Ich fände es sehr gut und sehe es als dringend notwendige Hilfsmaßnahme an, dass die Vorstandsvorsitzenden der Apothekerverbände und der DAV-Vorsitzende hier ein persönliches Statement gegenüber Medien und Politik abgeben“, wünscht sich Trautmann. Sie stehe im Kontakt mit dem SAV und wolle ein Netzwerk mit anderen betroffenen Apothekeninhabern aufbauen. Interessenten dürften sich jederzeit in ihrer Dresdener Apotheke Bühlau melden. „Ich werde kämpfen und versuchen, jeden einzelnen Arbeitsplatz in meiner Apotheke zu halten – durch strikte Sparmaßnahmen und fleißige engagierte Arbeit. Ich liebe meinen Beruf und unsere Apotheke Bühlau“, schließt Trautmann ihr Plädoyer ab.
9 Kommentare
nachfragen hilft!
von Kornelia Witzel am 08.10.2020 um 15:22 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort
AW: nachfragen hilft
von Sylvia Trautmann am 11.10.2020 um 13:43 Uhr
ahnungslos
von Dr. Reinhard Groß am 08.10.2020 um 13:19 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten
AW: Wirkungslos
von Nikolaus Guttenberger am 08.10.2020 um 13:46 Uhr
AW: Losgelöst @Nikolaus Guttenberger
von Uwe Bauer am 08.10.2020 um 15:01 Uhr
KEIN Verständnis
von Dr.Diefenbach am 08.10.2020 um 11:45 Uhr
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AvP
von Gerd-Rainer Blume am 08.10.2020 um 11:32 Uhr
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blockiert?
von Karl Friedrich Müller am 08.10.2020 um 11:16 Uhr
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Ja !
von Nikolaus Guttenberger am 08.10.2020 um 11:01 Uhr
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