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Fachkräftemangel befürchtet
Wegen Corona: Regierung fördert Ausbildungsbetriebe mit 500 Millionen Euro
Die Bundesregierung will verhindern, dass sich der Fachkräftemangel aufgrund der Coronavirus-Pandemie weiter zuspitzt. Zu diesem Zweck fördert der Bund jetzt kleine und mittlere Betriebe, die trotz der Krise weiter ausbilden.
Bereits im Mai lockerte das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) die Regeln für die praktische Ausbildung von Pharmazeuten, PTA, Ärzten und anderen Gesundheitsberufen. Mit dem Zweiten Bevölkerungsschutzgesetz hatte die Bundesregierung das BMG ermächtigt, entsprechende Verordnungen zu erlassen mit dem Ziel, dem Nachwuchs im Gesundheitswesen möglichst viele Hürden beim Berufseinstieg aus dem Weg zu räumen.
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Davon machte das Ministerium Gebrauch: Mit der „Verordnung zur Sicherung der Ausbildungen in den Gesundheitsfachberufen während einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite" flexibilisierte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Ausbildung unter anderem der angehenden PTA. Im Juni folgten Lockerungen bei der Approbationsordnung für Apotheker.
Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales unter Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) geht jetzt ein weiteres Problem an: Viele kleine und mittlere Betriebe können es sich derzeit wirtschaftlich nicht leisten, Auszubildende zu beschäftigen. Um zu verhindern, dass ein Nachwuchs-Vakuum entsteht, nimmt die Bundesregierung nun reichlich Geld in die Hand.
Bis zu 3.000 Euro pro Lehrvertrag
Betriebe, die besonders von der Corona-Pandemie betroffen sind, sollen 2.000 Euro für jeden abgeschlossenen Lehrvertrag erhalten, wenn sie ihre Zahl an Azubis stabil halten. Für jeden Ausbildungsplatz, den sie über Vorjahresniveau schaffen, bekommen sie sogar 3.000 Euro. „Das Signal an die kleinen und mittelständischen Unternehmen ist: Bildet aus – trotz Corona!“, sagte Heil.
Geld bekommt auch, wer Kurzarbeit vermeidet
Unterstützung soll es daneben auch für Unternehmen geben, die Auszubildende nicht in Kurzarbeit schicken und für Betriebe, die Azubis aus Unternehmen aufnehmen, die insolvent gegangen sind. Für die Maßnahmen werden 500 Millionen Euro eingeplant. Die Prämien können nach Angaben des Bundesarbeitsministeriums ab Anfang August beantragt werden. Die entsprechende Förderrichtlinie soll demnach zuvor an diesem Freitag im Bundesanzeiger veröffentlicht werden.
Heil sagte der Deutschen Presse-Agentur, es solle verhindert werden, „dass es einen Corona-Jahrgang am Ausbildungsmarkt gibt“. Der Vorstandschef der Bundesagentur für Arbeit, Detlef Scheele, hatte das Ausbildungsjahr als „ein Würgejahr“ bezeichnet. „Das Problem ist, dass wir in den letzten Monaten mit unseren Berufsberatern nicht in die Schulen konnten.“
Gewerkschaftsbund: Ausbildungsplätze melden!
Der Deutsche Gewerkschaftsbund appellierte an die Unternehmen, den Arbeitsagenturen schnellstens ihre freien Ausbildungsplätze zu melden. „Wer jetzt an der Ausbildung spart, wird spätestens nach Corona über den Fachkräftemangel klagen. Zurückhaltung ist hier nicht angebracht“, sagte DGB-Bundesjugendsekretärin Manuela Conte.
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