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DAZ.online-Umfrage-Ergebnisse
Apotheken: Im Mai und Juni waren mehr als 10 Prozent in Kurzarbeit
Die Coronakrise hat die Apotheken durchgeschüttelt – erst der große Ansturm und dann die große Flaute. Doch haben Apotheken, wie viele andere Arbeitsbereiche im Gesundheitssektor, von den neuen Regelungen zur Kurzarbeit Gebrauch gemacht? Das wollte DAZ.online von seinen Lesern wissen. Die Ergebnisse der DAZ.online-Umfrage finden Sie hier.
Am 23. Juli berichtete die Apothekengewerkschaft Adexa über eine Befragung der Hans-Böckler-Stiftung von 7.700 Erwerbstätigen zwischen Mitte und Ende Juni, wonach 12 Prozent angaben, im Juni in Kurzarbeit gewesen zu sein. Das entspreche bundesweit umgerechnet 5,5 Millionen Menschen. Weitere 9 Prozent hatten ihre Arbeitszeit reduziert, ohne in Kurzarbeit zu sein. 26 Prozent gaben an, die Folgen der Corona-Kontaktbeschränkungen wirtschaftlich zu spüren. Auf der anderen Seite gaben in der Befragung der Hans-Böckler-Stiftung auch 14 Prozent an, sie würden mehr arbeiten. 63 Prozent sahen zum Zeitpunkt der Befragung keinen Unterschied.
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Zu Beginn der Coronakrise hatte sich im Gesundheitssektor zunächst nicht abgezeichnet, dass auch hier Kurzarbeit vor der Tür stehen könnte. Mittlerweile ist klar: Auch Arztpraxen, Krankenhäusern und Apotheken blieben nicht verschont. So räumt das Bundesarbeitsministerium auf eine Schriftliche Frage der Obfrau der Grünen im Gesundheitsausschuss des Bundestags, Kirsten Kappert-Gonther, ein, dass in den Monaten März bis Mai 2020 bundesweit 1.200 Krankenhäuser und 48.300 (Zahn-)Arztpraxen für 83.300 beziehungsweise 326.700 Beschäftigte Kurzarbeit angemeldet haben. „Angesichts der Ausgleichszahlungen ist die Zahl der Beschäftigten, für die in Krankenhäusern und niedergelassenen Praxen Kurzarbeit angezeigt wurde, überraschend hoch“, kommentiert dies die Ärztin und Grünen-Politikerin.
Apotheken sind in der vom Bundesarbeitsministerium angeführten Statistik nicht ausgewiesen. DAZ.online wollte deshalb von seinen Lesern in einer Umfrage erfahren, ob es dort in Sachen Kurzarbeit ähnlich aussieht? Immerhin waren die Rx- und OTC-Absätze der Apotheken auch im Mai auf einem Tiefstand. Und in der Diskussion um die durch die Coronakrise angefallenen Minusstunden in Apotheken zeigte sich, dass Kurzarbeit durchaus eine Option für Apotheken (gewesen) wäre.
Das sind die Ergebnisse der DAZ.online-Umfrage
An der nicht repräsentativen DAZ.online-Umfrage haben 408 Leser teilgenommen. Tatsächlich zeichnet sich dort ein ähnliches Bild wie in der Umfrage der Hans-Böckler-Stiftung ab: Rund 54 Prozent gaben zwar an, nie in Kurzarbeit gewesen zu sein; im Monat Juni waren es aber gute 10 Prozent der DAZ.online-Leser, im Monat Mai sogar 11 Prozent. Und auch im April hatten offenbar schon 9 Prozent Kurzarbeit angemeldet – ähnlich wie jetzt im Juli mit guten 8 Prozent.
Dass Apotheker ihre wirtschaftliche Lage nach wie vor überwiegend negativ einschätzen – wie es aus dem aktuellen Apotheken-Konjunkturindex (Apokix) des Instituts für Handelsforschung hervorgeht –, scheint also nicht unberechtigt zu sein. Apokix zufolge nehmen 24 Prozent der befragten Apothekenleiter die Coronakrise als existenzbedrohend für die eigene Apotheke wahr.
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