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Coronavirus-Pandemie
Deutschland, Frankreich, Italien und die Niederlande gründen Impfstoff-Allianz
Wann ist mit Resultaten zu rechnen?
„Dieses Projekt ist momentan am weitesten fortgeschritten“, sagt der Leiter des Instituts für Virologie der Universität Marburg, Professor Stephan Becker, der selbst einen ähnlichen Impfstoff erforscht. „Die bisherigen Daten zeigen, dass AZD1222 eine Immunantwort auslöst. Ob der Impfstoff tatsächlich vor SARS-CoV-2 schützt, kann man noch nicht genau sagen.“
Wie lange die britische Studie braucht, um belastbare Resultate zu erbringen, hängt auch vom Verlauf der Pandemie ab: „Wenn die Übertragungsrate hoch bleibt, könnten wir in einigen Monaten genug Daten haben, um zu beurteilen, ob die Impfung funktioniert“, schrieb die Universität Oxford. „Aber wenn die Übertragung abfällt, könnte dies bis zu sechs Monate dauern.“
Daher würden in der Studie vor allem Menschen mit erhöhtem Infektionsrisiko wie Mitarbeiter im Gesundheitswesen getestet. Möglicherweise, so Becker, sei es sinnvoll, Teile der Studie in Regionen auszulagern, in denen die Epidemie noch akut sei.
Und wenn die Impfung doch nicht schützt oder andere Hersteller schneller sind? Die Uni Oxford räumt ein, dass ein beträchtlicher Teil der Impfstoffe in klinischen Studien scheitert. Dafür, so das Bundesgesundheitsministerium auf Anfrage, gebe es Vertragsklauseln. Auf jeden Fall, sagt der Virologe Becker, sollten Staaten mehrere Impfstoff-Projekte im Auge behalten: „Es macht Sinn, seine Eier nicht nur in ein Nest zu legen.“
DAZ.online-Autorin Dr. Helga Blasius hat den derzeitigen Stand in der Impfstoff-Entwicklung unter die Lupe genommen und in einem Artikel die zehn aussichtsreichsten Kandidaten vorgestellt. Hier kommen Sie zu dieser Übersicht.
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Hinweis der Redaktion: Wir haben den Text um 9.30 Uhr um Informationen zum Impfstoff AZD1222 ergänzt.
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