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Zwei Jahre DSGVO
Umfrage: Datenschutz ist für Apotheken selbstverständlich
Am heutigen Montag ist es zwei Jahre her, dass die Datenschutzgrundverordnung in Kraft getreten ist. Ihre neuen Vorgaben haben auch die Apotheken vor Herausforderungen gestellt. Wenngleich noch immer gewisse Unsicherheiten bestehen – mittlerweile sind die Apothekenleiter überwiegend überzeugt, die Regelungen gut umgesetzt zu haben. Das zeigen die Ergebnisse der aktuellen Apokix-Monatsumfrage. Weniger positiv sehen dagegen viele Umfrageteilnehmer ihre aktuelle Geschäftslage.
Der 25. Mai 2018 war ein Tag, dem nicht nur Apotheker mit großer Skepsis entgegengeblickt hatten. An diesem Tag traten die europaweit geltende Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) sowie ein neues Bundesdatenschutzgesetz in Kraft. Zwar wollte der europäische Gesetzgeber vor allem die großen Player – wie Google, Amazon, Facebook oder Apple – zu mehr Datenschutz verpflichten. Aber angesichts der sensiblen Gesundheitsdaten, mit denen Apotheken es zu tun haben, traten auch für sie viele neue Regelungen in Kraft.
Das Institut für Handelsforschung Köln (IFH) hat nun für seine Monatsumfrage im Mai knapp 200 Apothekenleiterinnen und -leiter befragt, welche Maßnahmen für einen besseren Datenschutz sie ergriffen haben. Die Antworten zeigen: Die breite Mehrheit fühlt sich in puncto Diskretion und Datenschutz sehr gut aufgestellt. So werden beispielsweise Belege und Rezepte nach jeder Beratung vom HV-Tisch entfernt (86 Prozent), Bildschirme so ausgerichtet, dass Dritte keinen Einblick erhalten (80 Prozent), und Maßnahmen zu Datensicherung und Datenschutz (80 Prozent) ergriffen. Auch das Impressum auf der Apotheken-Homepage wurde angepasst (76 Prozent), Diskretionshinweise für Kunden sind aufgestellt (69 Prozent).
Und so stimmten 95 Prozent der Aussage zu, ihre Apotheke sei in puncto Diskretion und Datenschutz aktuell sehr gut aufgestellt (31 Prozent „voll und ganz“, 64 Prozent „eher“). Fast ebenso viele sind aber der Meinung, dass sich die Herausforderungen rund um das Thema Datenschutz in den kommenden Jahren und im Zuge der Digitalisierung weiter verschärfen werden (41 Prozent „voll und ganz“, 50 Prozent „eher“). Ebenfalls 91 Prozent sind der Meinung, sie hätten die Regelungen aus der DSGVO mittlerweile gut umgesetzt. Rund vier von fünf Befragten sagen aber auch, sie wüssten angesichts der vielen datenschutzrechtlichen Aufgaben kaum, wie sie diese neben dem Tagesgeschäft bewältigen sollten. Und es sind noch etwas mehr als ein Drittel, die sagen, die Unsicherheiten bei der Umsetzung des DSGVO seien nach wie vor nicht beseitigt.
44 Prozent sehen aktuelle Geschäftslage negativ
Bemerkenswert ist im Mai auch die Einschätzung der befragten Apothekenleiter zur aktuellen Geschäftslage. Nachdem der entsprechende Apothekenkonjunktur-Index sich seit November 2019 stets um die 100-Punkte-Linie bewegt und im März sogar 103,7 Punkte erreicht hatte, gab es im Mai einen regelrechten Absturz: Der Index lag bei nur noch 74,5 Punkte umso heftiger aus. Bei 100 Punkten halten sich die positiven wie negativen Einschätzungen die Waage. Hinter dem Mai-Index stecken 10 Prozent, die ihre aktuelle Lage „sehr negativ“ sehen, und 34 Prozent, die sie mit „eher negativ“ bewerten. Dagegen bezeichneten lediglich 18 Prozent sie als „eher“ und 1 Prozent als „sehr positiv“. 38 Prozent beurteilten ihre aktuelle Geschäftslage als neutral.
Eine Erklärung für diesen Absturz könnte die Coronakrise sein. Die Apotheken waren zwar die ganze Zeit geöffnet, doch das ab dem 23. März geltende Kontaktverbot hatte sich zum Zeitpunkt der Erhebung offenbar bereits deutlich auf die Kundenzahl ausgewirkt.
Auch der Blick in die Zukunft ist weiterhin trübe: Der Index für die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung in den kommenden zwölf Monaten verbesserte sich nach 51,5 Punkten im April nur unwesentlich auf 52,0 Punkte im Mai. Neben den gesunkenen Umsätzen dürfte hier auch eine Rolle spielen, dass es Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nach wie vor nicht gelungen ist, die Vor-Ort-Apotheken vor den Rx-Boni der EU-Versender zu schützen. Dazu kommt, dass sich die Versender infolge der Pandemie deutlicher Umsatzzuwächse erfreuen und nicht müde werden zu betonen, wie sehr die bevorstehende Einführung des E-Rezepts ihr Wachstum weiter befeuern wird.
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